Während mir Gonzo gen Abend ein weiteres Bier
reichen wird, um den Verwünschungen Satans auszuweichen, die mich immer und
immer wieder in die fabelhafte Welt des Wundersamen Krautes fallen lassen,
fängt der zweite Rauchfreie Tag erst an. Dieser begann zu der immer gleichen
Zeit, egal ob es am Vortag spät wurde oder nicht. Und es wurde spät. Also kommt
zur erbarmungslosen Nüchternheit noch die Müdigkeit hinzu, die von Tag zu Tag
anwächst und scheinbar nie wieder weggeht. Traumatisiert von den widrigen
Umständen in diesem beschissenen Loch, werde ich nie wieder Ruhe finden, ausser
mir gelingt irgendwann die Flucht. Aber dazu benötige ich Ruhe, um die notwendigen
Schritte dazu in die Wege zu leiten. Ein Teufelskreis also. Dieser Bastard
zeigt sich in jeder Spalte meines beschissenen Lebens und führt zu panischen
Versuchen, irgendwie gegen die aktuellsten Widrigkeiten anzukämpfen. Man ahnt
es schon, mit der nötigen Ruhe käme eine vernünftige Kommunikation voran, aber
die ist nicht gegeben, weswegen sich vermutlich alles noch verschlimmern wird.
Konkret wäre damit gemeint, dass der eine widrige Umstand einer paranoiden,
zurückgebliebenen Arschlochfotzennachbarin, die unter meinem schon lange nicht
mehr besuchten Schlafzimmer ihr eigenes hat, in dem sie frühmorgens gerne
telefoniert, einfach aus reiner Dummheit oder aber gezielten Psychoterror, sich
wieder gemeldet hat. Eine Hure vor dem Herren, die von jeglichen Formen von
Göttern sogleich in die Hölle geschickt würde, wenn sie es wagt, Absolution für
ihr asoziales Verhalten zu erhalten. Eigentlich dachte ich, die kürzlich
abermals angelockten Bullenschweine hätten sich um das Problem gekümmert, da
wenigstens die ein wenig Verständnis für die Scheisse aufgebracht haben, aber
anscheinend nicht. Oder sie scheisst umso heftiger drauf, weil sie die Einzige
ist, die unter meinem Geschrei nicht gelitten hat, aber davon gehört hat und
daher ganz empört ist, dass sie mich nicht frühmorgens aufwecken soll mit ihrem
lächerlichen Geschwätz. Als ich also heute Morgen die Matratze zurück auf das
Bettgestell gelegt habe, weil ich ja längst nicht mehr in meinem Schlafzimmer
übernachte und vor allem nicht auf dem Sofa, weil es dort noch viel
unerträglicher ist mit gleich zwei Schlafzimmer um mich herum, hörte ich sie
schon wieder, wie sie ununterbrochen vor sich hinplapperte. Respektloses Stück
Fotzenteil. Soll endlich sterben. Daher, Satan, gib mir die Kraft, nicht
nachvollziehbare Kettenreaktionen auszulösen, die zu ihrem Tode führen.
Zusätzlich benötige ich von dir die nötige Gelassenheit, um den Entzug
durchzustehen. Vollkommen ist er ja noch nicht, während ich das zweite Red Bull
des Tages trinke und wie bereits erwähnt, gen Abend wohl ein kleines Dämmerungsbierchen
trinken werde, um früh genug einzuschlafen, dass ich, wenn ich abermals zum
exakt gleichen Zeitpunkt aufwache, genug Schlaf hinter mir habe. Dann regt mich
vielleicht der kurz darauf folgende Psychopathennachbar nicht so sehr auf, wenn
ich ihm direkt vor der Wohnungstür dabei zuhören muss, wie er unnötig lange dafür
benötigt, sich die Schuhe anzuziehen. Auch der letzte Raum, der mir noch
bleibt, um die Nacht halbwegs unbeschadet zu überstehen, ist nicht dazu geeignet.
Es ist nur eine Frage der Zeit, bis der nächste Tiefpunkt erreicht ist. Er kündigt
sich abermals mit der unnötigen Umschreibung von unbedeutendem Abschaum an,
angeheizt durch den Entzug, dessen positiven Effekte noch auf sich warten
lassen. Zumindest gelang es mir zum ersten Mal seit dem Beginn der aktuellen
Frequenz von Schlachtungen, die erste noch im Verlauf des Morgens
voranzutreiben. Eine andere Option blieb mir nicht wirklich, denn ansonsten
wären echte Menschen gestorben. Angeschrien und angeschrieben wurden sie schon
und vielleicht ist Satan gnädig mit mir und leitet eine Überprüfung der
Umstände um mich herum ein, auf dass ein Schäfer sich berufen fühlt, sich
einzuschalten und dafür zu schämen, dass ich während der schlimmsten Zeit des
Geschreis nie angefragt wurde, wo denn die Probleme liegen. Es hätte vieles vermieden
werden können. Ach, Satan, es tut dennoch gut, sich bei dir auszukotzen und all
den Dreck auf ein unbeflecktes Ungetüm zu schmieren, damit du mich nicht
plötzlich doch noch dazu bewegst, abermals Aschenbecher, Rips, Filter, Tabak
und so weiter einzukaufen und auf Kundschaften zu gehen in wilder Sammelwut.
Die neueste Entsorgung ist sogar ein wenig weiter gegangen als beim letzten
Mal, denn diesmal mussten auch der Ritschratsch und das kleine Schälchen zum
Mischen dran leiden, obwohl gerade letzteres mir ans Herz gewachsen ist. Es
hätte mich zu sehr an dich erinnert, mein lieber Satan, der mich zu einem elenden
Junkie gemacht hat, um was?! Den Leidensdruck so weit zu erhöhen, dass ich
vollkommen durchdrehe, u in der Öffentlichkeitsarbeit auch ja genug radikal zu
sein? Das hast du geschafft, du erbärmlicher Hurensohn und ich werde sowas von
am Rad der Zeit drehen, auf dass die gesamte Menschheit als das entlarvt wird,
was sie ist: Abschaum. Verbrenne sie alle und erlöse mich von dem Leid, das sie
mir bis heute antun. Und beginn bitte mit dem unbedeutendsten Abschaum um mich
herum. Die haben es am meisten verdient. Scheiss auf Kriegsverbrecher und
andere Gewalttäter. Sie sind nicht halb so abscheulich. Amen.
- RvH - 26.04.2021 - 10:34 - 0342 -