Ein Rauchfreier Tag

 
Oh Satan! Geiler Gruss hast du mir gerade gesendet! Vielen Dank dafür! Entweder die Hure von unten oder aber die Hure von nebenan hat sich wenige Sekunden, bevor ich die Musik angemacht habe, mit einem Fall von der Decke direkt auf das Bett gemeldet in der hässlichsten Form, wie dieses Fotzenteil es nun mal draufhat. Es müsste eigentlich die Untermenschfotze von nebenan gewesen sein, denn das versoffene Stück Scheisse von unten hat wohl mittlerweile genug von der Wasserflaschenantwort in der gleichen Frequenz wie ihre ewiges, in Hochphasen mehr als im Minutentakt stattfindendes Herumwälzen. Vielleicht hat sie es endlich kapiert oder aber ist einfach nur genervt, so als hätte sie gerade einen Rauchfreien Tag hinter sich und hat sich in ein anderes Zimmer verpisst. Hoffentlich. So oft, wie die raucht, wäre sie mehr als nur genervt, aber scheiss auf sie und alle anderen, vor allem dieser psychopathische Hurensohn, den ich gerade zum hundertsten Mal in meinen Gedanken ermordete. Denn ich habe gerade einen Rauchfreien Tag hinter mir, der ganz gut war, weil ich ca. 5 Stunden gelaufen bin im Nirgendwo der Zürcher Unterlanden, bis irgendwann die Erschöpfung eingetreten ist und der erste Wutanfall mit einer Prise Verzweiflung aus mir herausbrach. Ich war in einem Gebiet unterwegs, das ich noch nicht kannte, als der Wunsch aufkam, den nächsten Bahnhof anzusteuern, um nach Hause zu fahren. Der nächste war Glattfelden, der aus Gründen namentlich erwähnt werden muss, denn er befindet sich ausserhalb dieser beschissenen Ortschaft. Weit ausserhalb davon. Was ich nicht wusste. Deswegen steuerte ich mit Hilfe des Handys erst einmal grob die Ortschaft an, was sich schon zu Beginn als relativ umständlich erwies, denn die Wege bogen ungünstig ab, was die Verzweiflung langsam anwachsen liess. So kam es, dass ich erst noch leise vor mich hin schimpfend irgendwann doch wieder zurück zu einer Hauptstrasse kam, die ich vor der Erschöpfung überquerte, um in dies Gebiet zu gelangen. Also bewegte ich mich im Kreis und kam die letzte halbe Stunde nicht wirklich weiter. Dann erst einmal neben der vielbefahrenen Strasse entlang, um mich nicht zu verirren, bis ich nach einer gefühlten Ewigkeit endlich im Dorf ankam. Der Weg zum Bahnhof schien klar zu sein aufgrund der Bushaltestellen, die ich gelegentlich passierte und auch das Handy bestätigte mir die Richtung, in die ich ging. Es wies mich allerdings nicht darauf hin, dass der Weg länger sein wird, als es schien. Dass da etwas nicht stimmen konnte, begriff ich erst, als ich plötzlich ausserhalb des Dorfes angekommen bin und weit und breit kein beschissener Bahnhof war. Nein, da waren nur Strassen, aber keine Fussgängerwege und so folgte ich der einen, die immerhin einen Fahrverbotsschild bereithielt, an das sich anscheinend gehalten wurde. Nach einer weiteren gefühlten Ewigkeit begriff ich den Vorteil davon und realisierte, dass sehr selten mal ein Fahrrad vorbeifuhr, weswegen ich mir dachte, dass ich ungestört ein wenig Wut aus mir hinausschreien könnte. Gedacht, getan und nur die Kurzschlusshandlung einer geleerten Wasserflasche bei Eintritt in die Ortschaft erwies sich als ein kleiner Nachteil. Der Rachen erholte sich aber recht schnell, während die regelmässigen Blicke auf das Handy das immergleiche Bild zeigte, das stets vortäuschte, dass der Bahnhof gleich unter mir in der Hölle sein müsste. Es ging noch eine Weile, bis ich schliesslich eine Brücke über den Gleisen erreichte, die mir aber nicht verriet, in welche Richtung ich nun gehen sollte. Da der Punkt auf der Kartenapp, der mich darstellt, genau auf dem Bahnhof lag und das schon seit knapp einer Stunde, war mir dieses Miststück auch keine Hilfe. Ein kleiner glücklicher Zufall ergab sich allerdings und zwar die Einfahrt eines Zuges, der mir mit seinem Halt offenbarte, dass ich rechts abzubiegen hätte, dies kleine Nazistückscheisse. Siehste, Word streicht dieses Wort nicht an. Hatten wir nämlich schon mal. Egal. So folgte ich der letzten Strasse hin zum erlösenden Platz und suchte einen Automaten, um meinen Durst zu stillen. Red Bull, denn dies schiebe ich noch ein wenig auf, weil die zusätzlichen gottverdammten Kopfschmerzen zu viel wären, um die Scheisse jetzt endlich durchzuziehen. Eigentlich wollte ich auch Wasser aus dem Gefängnis namens Selecta befreien, aber erstens waren es nur spöttisch kleine Flaschen, die fast so viel kosteten wie dies edle Zuckergetränk eines Nazistückscheisse von einem Unternehmen. Jedenfalls, fuck Selecta, fuck Red Bull, fuck Glattfelden und fuck die Kartenapp des Iphones und vor allem: Fick Apple! Fick Steve Jobs in seinem Grab und fick all seine Jünger. Satan wird sie alle verbrennen und mir die Macht über das Weltgeschehen übergeben. So zumindest das Gefühl nach dem ersten Rauchfreien Tage, der geständigerweise dann doch noch auf ein wenig Alkohol zurückgriff. Bislang eine Halbliterdose. Zwei wären noch möglich. War leider notwendig für die Nerven, aber keine Angst, ich werde es Koljah nicht nachmachen und mich verrückt saufen, da ich dies Gift abgrundtief hasse. Musik Ende. Danke Satan. 
 
- RvH - 25.04.2021 - 21:16 - 0340 -