Meine Geschätzten Ungetüme, die ihr in noch
unbestimmter Zahl vor mir steht für die nächsten Stunden, in denen ich den
letzten Rausch aus dem Rauch des Krautes Satans in die Länge ziehe, kommt näher
und lasst euch von mir beschriften. Gerade erst habe ich mir ein paar passende
Namen für euch ausgedacht, die ich nach Belieben an euch verewigen werde. Ihr
werdet unsterblich sein wie die Musik in meinen Ohren, die von den 90ern bis in
die heutige Zeit strahlt, um Massen an Abschaum für die Düsternis zu
begeistern. Solch eine tiefgreifende Melancholie ist dem Black Metal
vorbehalten, der bis in das tiefste Loch der Hölle geblickt hat, um sich in Nichts
aufzulösen. Dort sei auch nichts, wird mir bestimmt eines von euch kleinen
Tierchen vor mir noch erwidern, doch zumindest liegt dort unten der endgültige
Zerfall begraben. Dort will ich zwar nicht verenden, aber mir zumindest einen
guten Ausblick darauf beibehalten. Alles für den Schock fürs Leben, der mir Doktor
Jotta bereitet hat, als ich einer Therapiesitzung beiwohnte. Es sollte anders
kommen. Stattdessen erwartete mich Doktor M. Noch ein M mehr und ich wäre von
beiden Seiten gefickt worden, um als ein kleines & zu verenden, bevor ich
ganz verschwinde. Aus Angst vor rechtlichen Konsequenzen. Die logische Schlussfolgerung
daraus ist, dass ich dazu bestimmt bin, auf das Gesetz zu scheissen. Erst
recht, wenn es sich dazu berufen fühlt, mir und meinen zahlreichen Persönlichkeiten
den Mund zu verbieten. Sie wissen doch nicht, was sie sagen. Immerhin sind sie
Ausdruck einer kranken Psyche, der niemand mehr helfen kann. Es sei denn, dass
es ihr gestattet ist, sich auszudrücken. Zu oft sitzen wir gemeinsam
stillschweigend in unserem Leben fest, während wir kleinste Sticheleien
aushalten und doch in uns aufnehmen, die Energie, die der Wut entstammt, speichern,
bis sie verfault und sich in Frust verwandelt. Dieser Berg an unterdrückten
Emotionen ist längst der höchste in meiner Gefühlswelt und bricht schon lange
nahezu täglich ein, worauf es schliesslich aus mir herausbricht und in
Schallwellen auflöst. Höchste Zeit also, in das Tal des Schicksals, das ich mir
selbst auferlegte, zu springen und ins Ungewisse zu fallen. Die Furcht davor
meldet sich nur schon beim Gedanken daran, erst recht, wenn ich ihn notiere und
so schluckte ich den leichten Hauch einer Panik hinunter und begann diesen
Satz. Ich scheiss auf die gewachsenen Ansprüche an diesen Dreck hier. Ihr sollt
es schlucken! Ihr sollt es alles schlucken! Ich möchte es nun doch etwas
genauer ausführen, was es denn mit diesen Ungetümen auf sich hat, die ich
Eingangs erwähnte, zumal das erste bereits an meinem unbeschnittenen Schwanz
hängt und saugt. Es soll alles aus mir aussaugen und schlucken soll es das! Es
geht alles auf auf einer Ebene, die sogenannte Sprachwissenschaftler kaum zu
fassen vermögen, da es ihren rationalen Geist übersteigt. Wie kann ein stilistischer
Fehler denn dennoch grammatikalisch aufgehen? Und wie vermag es dieser Meister
des Wortes, solche Absurditäten der historisch gewachsenen Deutschen Sprache
stilistisch brillant rüberzubringen mit einem taktvollen Gefühl für Style, der
den meisten Schreiberlinge unserer degenerierten Zunft mit dem Hang zur
Sprachfickerei fehlt? Der Titel dieses sogenannten Blogs verrät es Ihnen.
Huren! Wo sind die Huren? Ich verlange nach ebenso gutmütigen wie unterwürfigen
Huren, die es geschickter beherrschen, mein Glied durch ihren Mundinnenraum zu
führen als dieses Ungetüm von einem kleinen Tierchen, das um Gnade fleht. Es wird
das erste von vielen sein, das in den nächsten Stunden missbraucht wird, da wir
gedenken, so lange miteinander wachzubleiben, bis uns schliesslich der Schlaf
überfällt und in die Welt der Träume entführt - überführt. Drüber gerutscht bin
ich über diese Welt mit der Hilfe der Kreativität - einer Technik des Geistes,
die in ihrer Vollendung sämtliche Hirnregionen vereint und in die Aufzeichnung
der zahlreichen, die Zeiten überdauernde Sinneseindrücke fliessen lässt. Es
soll das erste exzessive Gonzo-Experiment sein - die kommende Nacht - was ich
schon oft versucht habe und an der Müdigkeit scheiterte. Es knüpfte schon lange
neuronale Kontakte zum Schlussstrich des täglichen Kiffficks, den ich mir
mittlerweile seit Jahren gönne. Nun ist der Zeitpunkt gekommen - meine geschätzten
Ungetüme - dass dies Experiment in die Tat umgesetzt wird und ihr dürft live
Opfer werden. Es soll erforscht werden, inwieweit die Qualitätseinbussen, die
mit grosser Wahrscheinlichkeit eintreten, die Überlebenschancen über den Moment
hinaus einschränken. Eure Leichen werden in diesem Museum für Ausgestopfte
Ungetüme liegenbleiben neben all den anderen, die unter besseren Bedingungen
entstanden sind. Allerdings könnte euer Anblick gerade von euch so schrecklich
bis ermüdend sein, dass nur wenige Besucher erneut an eure Stelle zurückkommen werden,
um euch abermals genauer in Augenschein zu nehmen. Dies wird möglicherweise
ebenfalls einen Einfluss auf die Restlichen, die nach dieser Nacht noch kommen
werden, haben, um den aktuellen Blumenstrauss abzuschliessen.
- RvH - 10.03.2021 - 21:27 - 0304 -