So oder so, alles läuft auf ein Loch hinaus.
Ein Loch, in dem ich all den gewachsenen Wahnsinn in mir drin rauslassen kann.
Ein Loch, so schalldicht wie die Spielwiese eines jeden sexsüchtigen
Psychopathen, auf die er seine Opfer legt. Keine Schreie der vollkommenen
Ekstase dringen nach aussen und werden dennoch die Welt umrunden. Die Mythen um
ein Loch, aus dem bereits vor Jahren zwiespältige Wesen ihren Scheiss vertickten,
erreichten damals mein jugendliches Dasein, erfüllten es mit ein wenig Frohsinn
und regten die Fantasie an, mit welchen schmutzigen Geheimnissen man es sonst
noch füllen könnte. Diese betrafen in erster Linie orale Verköstigungen für den
Gehörgang eines jeden künftigen Empörten, der mich in den Sternenhimmel tragen
soll. Heute erhaschte ich einen ersten kurzen Blick in dieses mystische Loch,
das mich von all meinem inneren Druck befreien könnte und weil ich so
fasziniert von der recht komplexen und doch kompakten Inneneinrichtung war,
wusste ich sogleich, dass es mir gehören soll. Es roch zwar ein wenig streng
und durch die wenigen Öffnungen lässt sich dem wohl nie ganz entgegenwirken,
doch es bot sich mir geradezu an. Beim ersten Blick hinein erkannte ich die Beine
einer lebenden Person, aber als ich wenige Minuten später noch einmal daran
vorbeiging, stand es leer und geöffnet vor mir. Noch immer nicht traute ich
mich, hineinzutreten und jedes staubige Eckchen zu betrachten, geschweige denn,
es für mich zu beanspruchen oder mich zumindest mal über dessen
Beziehungsstatus zu informieren. Mein derzeitiges Loch, das ich einmal in der
Woche besuchen darf, wird kaum von mir benutzt, weswegen ich mich mittlerweile davon
trennen musste. Es erfüllt nur bedingt meine Bedürfnisse, was nicht genug ist,
um aus meinem derzeitigen emotionalen Loch hinauszukommen und irgendwann dann
auch aus meinem kaum heimeligen Loch voller noch viel erbärmlicheren Löchern,
die nicht weiter bei ihrem würdelosen Namen benannt werden sollten. Fotzen.
Schaffen es immer wieder, sich in den unpassendsten Momenten zu melden. Mein
zynisches Leben - ich erwähnte es bestimmt bereits - es schafft die unmöglichsten
Zufälle sich tausendfach zu wiederholen, um mir den endgültigen
Nervenzusammenbruch zu bescheren. Satan steckt dahinter, das weiss ich mit Sicherheit
und auch, wie ich dem entgegenwirken kann. Mit Ruhe & Lärm, perfekt
aufeinander abgestimmt und vor allem von mir selbst bestimmt. Ich ficke sie
alle gezielt von hinten in ihren kaum gewaschenen Arsch voll von altem Kot, der
sich über Wochen & Jahre schon dort ansammelt. Mein Arschloch ist auch
schmutzig. Und es ist stets ein wenig aufgerissen von dem täglich zu früh
eintretenden Stuhlgang, der psychosomatisch nur durch einen simplen Kifferdreh ausgelöst
wird. Die Erlösung von all dem Leid soll nun endlich eintreten, daher bleibt
mir nichts anderes übrig, als weiter nach diesem begehrten Loch zu stalken, um
dessen aktuellen Zuhälter ausfindig zu machen, damit erstmal der Preis ermittelt
werden kann. Vermutlich eh viel zu teuer, obwohl die Möglichkeit besteht, dass
es dies eben nicht ist, da es in den letzten Jahren öfters den Freier
gewechselt hat und oftmals gar leer stand, ohne mit Leben gefüllt zu sein. Dies
könnte ich bieten. Sehr viel Leben, das gefüllt werden will und ein Gefäss
benötigt, in das sein Ventil passt. Ich wüsste auch schon, wie ich die
Gerüchteküche abermals um dies Loch versammeln könnte, auch wenn die leichte,
doch gezielte Provokation schon bald wieder abgehängt werden müsste. Die Bad
Kings stürzten nach kurzer Zeit von ihrem Thron und mussten den Weg freiräumen für
Gonzo-19, der ebenfalls eine Totenkopfmaske trägt wie seine Zombiez. Scheiss
auf sie alle. Und während wir schon wieder einen möglichen Tiefpunkt hinter uns
liessen, muss noch schnell fürs Protokoll erwähnt werden, dass ich natürlich an
diesem lächerlichen Entzugsversuch von vor über einer Woche gescheitert bin.
Nun muss innerhalb der nächsten Tage die letzten beiden Drittel dieses
Blumenstrausses erledigt werden, obwohl ich schon längst damit fertig sein
wollte. Zwiespältige Selbstgespräche mit Satan sollten hoffentlich morgen
folgen, wie auch schon andere bereits erwähnte Ungetüme, die noch nicht in dies
weite Loch im Internet gespritzt wurden. Erbärmlich, mein aktuelles Scheitern. Zumindest
der einzig wahre Blog darüber, aus dem irgendwann ganze 5 Bücher entstehen
werden. Ein Ungetüm voll von Träumereien, die nie wahr werden. Scheiss auf mich.
- RvH - 19.03.2021 - 19:20 - 0307 -