Und nun soll geschehen, was schon öfters
versucht wurde und nie gelang: Die Dokumentation eines durchgemachten Abends.
Genügend fucking Zuckergetränke mit Koffein und Kohlesäure liegen gekühlt in
der Box einer grossartigen, zivilisatorischen Errungenschaft. Kühlschrank wird
es gemeinhin genannt und der Meinige ein heruntergekommenes Prachtexemplar.
Mässig gefüllt verfügt er über genügend Platz, um diesen mit weiteren Elementen
der Lebenserhaltung zu füllen, doch ist erst eine gewisse Ausgewogenheit der
Nährstoffe gegeben, müssen diese um jeden Flecken kämpfen, damit sie nicht
frühzeitig im Müll landen. Solch Konsequenzen sind eher eine Seltenheit, meine
lieben Gleichgesinnten der Ökologie, doch manchmal muss es sein. Jedes einzelne
dieser Massaker fand auch den Weg in mein Herz, wo es unerheblichen Schaden
anrichtete. Doch vergass ich nie - abgesehen von den Details - den Schmerz und
dieses Gefühl blieb. Dies bittere Gefühl der eigenen Erbärmlichkeit, der Unwürdigkeit
all dieser Privilegien, die mir von meinen Erzeugern höchstpersönlich in die
Wiege gelegt worden sind. Mir ist die eigene Verantwortung in diesen Belangen durchaus
bewusst - daher ja auch die Linksradikalität - doch Verzweiflung über die
Weltlage und Zynismus liegen nahe beieinander im Bette der Unvernunft, wo sie allerlei
Orgien des ungeschützten Geschlechtsverkehrs vollführen. Zweierlei Viren gaben
sich hier bereits die Hand, nachdem sie sie angespuckt und -spritzt haben, um
sich auf die kommende Runde des Fistings vorzubereiten. Der eine Virus
bevorzugt die Geschlechtsteile, der andere den Mund, damit eine fehlerfreie
Übertragung möglich ist. Sicher, diese Spiele sind krank und so werden es mit
ein wenig Glück auch die Körper. Für den Suizid sind diese zu sensibel, zu
bedürftig nach Wärme, weswegen sie sich für den angenehmen Weg der
Selbstzerstörung entschieden. Zumindest lag die Entscheidungsgewalt im Kopf
dieser Bande einer evolutionären Errungenschaft und zwar im Gehirne. Dies
Neuronenspiel vollführt ebenfalls gefährliche Praktiken, weil es möglich ist
und erst die Praktik der Philosophie, Grenzen zu überschreiten in dieser
nationalistischen Welt beflügelt den darin zugrunde gerichteten Geist noch ein
letztes Mal, bevor die Schwelle zum Abgrund übertreten und die Abwärtsspirale
unaufhaltbar in Gang gesetzt worden ist. Schon zu spät, das sei Ihnen
versichert, und so fristet ein verlorenes Potenzial sein Dasein als Opfer seines
Genius und fragt sich, wie es nun weitergehen sollte. Es entblössen sich ihm keine
neuen Wege der Narrenfreiheit mehr vor seinen notgeilen Augen, die - gefangen
in der Postpubertät - ungefragt betreten werden wollen, so zumindest der
Anschein für ein untervögeltes Subjekt der Gattung Mann. Wirrer Wahnsinn. Irrer
Hurensohn einer Tochter eines Metzgers. Halt. Stopp. So spät ist es doch noch
gar nicht, wieso aber dann all die Gedankensprünge in die Inhaltslosigkeit?
Vielleicht gab es ja solch ein von allen Seiten misshandeltes Weisses Ungetüm
schon lange nicht mehr und sollte wieder einmal geschlachtet und zwecks
Traumatisierung zu den anderen geworfen werden. Zusätzlich dient es mir auch
der Imagepflege eines teils nachlässigen Künstlers, der in all diesem Wahnsinn
des Abschaums einfach nicht mehr mag und trotzdem weitermacht, nur um sich zu
rächen für all die tödlichen Qualitätseinbussen in der Produktion von
Nahrungsmitteln, die nicht durch eine hochintelligente Verschwörung entstanden,
sondern aus reiner Dummheit und Geldgier. In Wahrheit bin ich aber ein
Perfektionist seiner meiner Kunst, doch möchte Unausgereifte meines Genres
nicht zu sehr verunsichern, geschweige denn generell gemieden werden, da sie einen
guten Ausgangspunkt anzubieten haben, von wo aus die Welt erobert werden kann.
Daher muss ich mich manchmal auf ihre kleinkindliche Augenhöhe herabbegeben,
damit sie sich mit mir identifizieren können, womit der Grossteil ihrer Berührungsängste
behoben werden kann. Etwa zu arrogant? Wohl kaum, denn dafür müsst ihr nur mal den
Durchschnitt eurer Intelligenz anschauen, der sich all die famosen Rapstars
ausgesucht hat, mit deren Worte er sich selbst weiter unten hält und nur eine
Gefahr für Frauen darstellt. Aber nicht für den allmächtigen, weissen Manne an
der Spitze der Macht, der sich den Verlauf der Geschichte zu eigen macht und
mit Panzer und Drohne in die Heimat seiner Widersacher kracht. Und diesem alten
Herrscher möchte ich entgegentreten mit aller Vehemenz, die ich aufbringen
kann, mit jedem Image und jeder Maske, die mir passt und mit der ich die grösstmögliche
Wirkungskraft meines einsamen Lebens erzielen kann. Ich opfere mich für euch,
meine verwirrten Schäfchen, denn ihr habt es nicht verdient. Aber ich. Und
unschuldige, noch nicht geboren Seelen aus künftigen Neuronenspielen, die
selbst mein eigenes, hochgeniales Spiel in den Schatten stellen werden. Kaum
vorstellbar, ich weiss, aber möglich, denn ich sehe es in der Kristallkugel der
Zukunft, die noch nicht zerbrach. Schon bald, meine Lieben, schon bald werfe
ich sie hinaus in die weite Welt des Abschaums und zerstöre damit ihre
Existenzgrundlage. Ich weiss doch auch nicht, ich bin hin- und hergerissen
zwischen Weltrettung und -zerstörung. Beide Seiten haben gute Argumente und ich
kann mich doch so schlecht festlegen. Hauptsache läuft...
- RvH - 30.05.2020 - 01:23 - 0183 -