Mein inneres Wolfgang M. Schmittchen mag
nicht zu viel Pipi-Kacka-Humor. Es ist zu intellektuell dafür und begibt sich
lieber in die poetisch umschriebenen Abgründe hinein, doch hält sie versteckt,
diese bitteren Gedanken und Gelüste. Durch kein Ventil dürfen sie
hindurchfliessen, sie müssen im Inneren brodeln und gegebenenfalls ausbrechen,
indem sie die Mauern des Hodens durchbrechen. Was die Weissen Ungetüme
allerdings nicht wussten, ist, dass sie von einer dicken Hautschicht
undefinierbarer Form umgeben sind. Verflixxte Scheisse, denkt sich da der
Sterbeinstinkt, denn dieser hat sich bereits eingeschissen. Gemütlich dringt
der dickflüssige Sekret - bestehend aus all der ungesunden Nahrung und
angeheizt durch zu viel kohlesäurehaltigen Zuckergetränken - an den Rändern der
zu eng anliegenden Boxershorts entlang hinaus. Satan mag das. Nicht nur die
Konsistenz an sich, auch die Menge bereiten dem kleinen Eindringling die
optimalen Grundvoraussetzungen für ein berauschendes Gefühl der Befriedigung
auch schon während des Ficks - viel besser noch als Fotzensekret oder gar
Gleitmittel. Und erst der Geruch, der all die widerwärtigen der Oberfläche
überdeckt, erst angespuckt und draufgepisst kann er kommen. Jesus! Sein
Liebling und Devotling, seit über 2000 Jahren schon misshandelt er ihn in
seinen Kerkern. Bilder davon finden sich links von der Pforte der Hölle direkt
neben Infostand und Drehkreuz, wo man an guten Tagen Satan selbst über den Weg
läuft. Doch heute ist ein schlechter Tag, er verbringt ihn mit Jesus süssem
Arsch, der resigniert schon darauf wartet, dass dieser Schrecken endlich startet.
Er weiss, erst muss er ihn überflüssigerweise noch anfeuchten, währenddessen er
dennoch weiter heranwächst und ihn so minutenlang die Luft abschnürt. Da er
bereits tot ist, keine grosse Sache, aber auch kein Ende in Sicht. Auch Gott
ist tot. Nietzsche hat ihn damals begraben und seit diesem Tage trägt Jesus
keine Hoffnungen mehr in sich. Die Routine hat sich eingefahren, nur noch
leichte Variationen entlang der Eichel sind möglich, der Tyrannei Satans ausgeliefert.
Selten genug hält er noch Überraschungen bereit - besser gesagt, leichte
Änderungen im Ablauf der Benutzung - als dass diese noch Erlösung versprechen
könnten. Auch die wagen Erinnerungen an das Kreuz bringen kein Licht in dessen
düsteren Gedankenwelt. Er verflucht sie alle, den Abschaum, diese verlorene
Menschenseele. Aber auch an ihnen hat er gedanklich bereits all seinen Frust
ausgelassen, bis ihm irgendwann auffiel, dass er mit ihren Ärschen nur das
Gleiche anstellt, was ihm gerade widerfährt, so blieb ihm nicht einmal mehr die
Rache als Flucht aus dieser verfluchten Hölle. Die wahrhaftige Hölle und auch
von dieser sieht er nur diesen Kerker. Fabelhafteste pyromanische Kunststücke
müssen um ihn herum aufgeführt werden, doch sah er sie nie. Die Luft meldet
sich zurück, doch auch dies gibt ihm keinen Trost, da nun sein Arsch gefickt
wird. Eine zarte Kruste bildete sich während des teuflischen Blowjobs auf
seinem Kot in und um seine Unterwäsche, die nun mit Satans dreckigen
Fingernägeln durchbohrt wird. Es folgt eine teils variierende Schrecksekunde
als Metapher zur Ruhe vor dem und danach der Sturm. Diese Szenerie konnte erst
kürzlich dokumentiert werden und aus dessen Aufzeichnungen entstand ein Film
für den speziellen Geschmack, den man währenddessen in sich aufnimmt, um sich
erbärmlich zu fühlen, pervers zu fühlen. Schon wirft der Kritiker seinen analytischen
Blick auf das eben Gesehene und erschaudert beim Gedanken daran, dass dies eine
waschechte Doku ist, in der nichts gestellt wurde. Dennoch faszinierte es ihn,
da es ihn nicht nur zum Nachdenken anregte, sondern geheime, kaum erkannte
Gelüste in ihm weckte. Auch er hat einen jungen Devotling in seinem Leben. Noch
lässt er seine Finger von ihm, lässt sich aber schon mit ihm filmen, sich mit
ihm in der Öffentlichkeit zeigen, aber immer auf Abstand. Diese verfluchte
Distanz - nicht nur Coronabedingt - sie macht ihn noch wahnsinnig und heizt den
Wolf in ihm nur weiter an. Der Druck baut sich auf, als stünde er kurz vor dem
täglichen Gang auf die Toilette, doch ist er es leid, diesen nur in der
Fantasie abzulassen. Seine Begierde schreit ihn an, es wiederholt das immer
gleiche Wort: Ole! Ole! Doch wieder ist er zu müde, trinkt sein koffeinhaltiges
Zuckergetränk und taucht ab in das Niemandsland des Michael Jackson. Viel Spass
und gute Unterhaltung wünscht ihnen der Antichrist, der euch nicht nur sieht,
sondern auch anschaut. Prosit.
- RvH - 27.05.2020 - 22:49 - 0179 -