5 Finger Faust

 
Runterkommen für die letzte Session. Dieser völlig übertriebene Druck von heute Morgen nach einem erneuten Tiefpunkt in Sachen der Abwärtsspirale auf allen Ebenen wurde rausgelassen und wir haben noch den gesamten Nachmittag vor uns, meine Jünger. Weil uns heute zum wiederholten Male vor Augen geführt wurde, wie sich Dynamiken entwickeln, wenn man in diesem Kaff von einem Land negativ auffällt, müssen wir nun dringend auf Stopp drücken. Ansonsten fliege ich wirklich irgendwann aus meinem beschissenen Loch und bin dann nicht nur noch finanziell vom Stammbaum abhängig, der mich seit Jahren trägt. Anscheinend bin ich ein Naturtalent darin, eine umfassende Aufmerksamkeit auf mich zu ziehen und mich für immer in den Erinnerungen einzugraben, sofern ich nicht stillhalte. Und das werde ich ganz bestimmt nicht. Irgendwie werde ich mich immer winden und nach allen Seiten hin ausschlagen, um sie alle zu verfluchen. Ein Meister der Beeinflussung mit schweren Persönlichkeitsstörungen findet auf der Bühne des Raps sein Ventil und ein Sprachrohr, mit dem er die gesamte Welt des Abschaums anschreien kann. Es wird eine wilde Zeit werden, denn ich muss dort erst meine dahingerotzte Jugend nachholen, um den Dreck der Kindheit zu kompensieren und in brennender Hitze aufzulösen. Vielleicht wird es gar nicht so geil. Dann wäre ich am Arsch. Gefangen in der Sozialen Marktwirtschaft bliebe mir nur meine geschwächte Arbeitskraft, damit ich halbwegs aufrecht voranschreiten kann. Nur leider hindert mich gerade diese Art von Zeiteinteilung daran. Sie ist für keinen dieser aufrechtgehenden Halbaffen geschaffen und gehört daher abgeschafft und den jeweilig Verantwortlichen überlassen. Derzeit unmöglich, nicht nur wegen des Geldes, das uns regiert, sondern auch wegen den geistigen Degenerationen unserer Zeitgenossen. Ich sähe mich nicht einmal im Stande, aus freien Stücken des Durchbruchs mich hobbymässig in ihre Arbeitsstätten zu begeben, da die Atmosphäre dort vergiftet ist. Hierarchien und Konkurrenzdenken lassen jeden modernen Arbeitssklaven langsam ausbrennen, bis er zu Beginn seiner Pensionierung in den Abfall der Rente geworfen wird. Auch die meisten Ausgedienten kämen nie auf die Idee, nur schon an einzelnen Tagen mitanzupacken, wenn der Tatendrang um eine sinnvolle Tätigkeit fleht, damit sie nicht nur vor sich hin pausieren wie in einer Depression. Bis dahin habe ich noch so viel vor wie ein Axolotl und will auch nicht mein eigentliches Wesen aufgeben nur für die Charaktermaske eines Erwachsenen, der dahinter keine Träne mehr vergiessen kann. Meine harten Worte und das Mikrofon warten auf mich, um ihre Bestimmung zu finden. Ich gebe sie ihnen und allen, die mich anhören. Diese süsse Szene dieses kleinen Landes wartet schon lange auf die eine Symbolfigur, die in der Wildnis der Kolonien voranschreitet und der Welt zeigt, was in dieser Gegend schon alles geschaffen wurde. Dies kann nur jemand tun, der die besten Seiten aller Generationen der Pioniere des Messias in sich vereint und veredelt hat. Es ist auch derjenige, der die Scheuheit dieses absurden Dialekts der Nazisprache endgültig in den Metal führt, wo sie sich selbst überwinden kann. Zumindest den Nachbarn jagt dies Geschrei des Auserwählten Angst & Schrecken ein und schon bald lehrt es der gesamten Insel aus Gold das Fürchten. Es ist der Antichrist, der ihre Nachkommen frisst und sie in die Revolution schickt. Ein Anarchist, der auch Abstand hält, wenn es nicht unbedingt erforderlich ist, da ihm Nähe nicht bei allen gefällt. Ich will keine persönlichen Grenzen überschreiten, sondern diese neu festlegen. Immer noch ist der Abschaum viel zu aufdringlich selbst ohne aktuellen Anlass. Er will nicht einsehen, dass er kein Recht hat, über andere zu bestimmen und er daher mit der Kooperation klarkommen muss, die auch ohne Zwang da ist. Er braucht keine Angst zu haben, es werden mehr sein, als er denkt, gar mehr als genug, wenn nicht erst noch Trümmerhaufen von Städten und Dörfern aufgeräumt werden müssen. Und wenn allen erst einmal von Beginn an die Möglichkeit geboten wird, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren, dann wird er schon irgendwann die für ihn passenden Dinge finden, die er beitragen kann. Natürlich auch sie, ihr könnt euch nicht länger vor dieser düsteren Arbeitswelt drücken, meine Jüngerinnen. Wollt ihr dieses Gendern wirklich auf ewig beibehalten? Wird es nicht irgendwann zu lächerlich? Ich mein ja nur, obwohl ich durchaus verstehe, was die Beweggründe sind, aber ich will nicht länger getrennt von euch in abstrusen Parallelwelten leben müssen. Aber egal, mhmm...
 
- RvH - 30.09.2020 - 13:49 - 0239 -