Von Kreisen und Quadraten


Es ist geschehen, das Notebook des Limbus brach sich Teile der Gelenke des Bildschirms, der nur noch an der einen Seite befestigt ist. Offensichtlich funktioniert die Datenübertragung meiner wertvollen Gedanken noch, doch wie lange? Als sich dieses Höllenquasiquadrat nach der letzten Schrift schloss, wurde ich noch unerwartet in die Illusion eines vorerst behobenen Problems geworfen, denn die Pforte schloss sich plötzlich wieder, doch als es sich vorhin öffnete, riss es sich los. Dessen Kniescheibe liegt traurig in der Ecke und lässt sich kein Stück mehr bewegen. Würde ich den verletzten Körper aufheben, so würde diese endgültig entzweibrechen. Also bleibt mir nur noch diese unbequeme Schreibposition, die mir den Rücken zerstört, da ich mich dennoch auf dem Sofa befinde. Alle anderen Orte meines Loches sind mir zu unangenehm, daher bleibt mir nichts anderes übrig, als zu Satan zu beten, die externe Festplatte doch noch zu finden. Kürzlich erst unterbrach ich die aktuelle Niederschrift, um danach zu suchen, doch Pech gehabt. Keines meiner Weissen Ungetüme hätte dann noch ein Backup, nur die unsichere Öffentlichkeit, die bestimmt noch einige Schikanen zurückhält, weil es sich noch nicht lohnt, mich niederzutreten. Dies schaffe ich bestimmt noch allein und wenn nicht, polizeilich bekannt bin ich immerhin schon. Und schutzbehördlich, wenn sich für das Gefängnis nicht genug Beweise finden lassen. Eine leere Indoor-Anlage genügt leider nicht, diese könnte man mir höchstens stehlen wie eine diebische Elster in Uniform, die auf Waffen steht wie mein Vorgänger. Dieser hatte lediglich eine Schreibmaschine im Gepäck und war geübt darin, nachvollziehbare Notizen niederzuschreiben. Der aktuelle Wirt besitzt nur dieses dem Untergang geweihten Notebook, das er nur in Notsituationen zu schätzen und pflegen weiss. In all dem Stress gelüstet es mich doch wieder danach, nervige Schmeissfliegen, die zu nahe an meiner Wand Dinge herniederfallen oder bewusst dagegen knallen lassen, abermals entgegenzutreten mit dem Beschuss von Aludosen gegen ebenjene Wand. Hierbei nutze ich eine sich multiplizierende Technik, die sich die Stelle zwischen Schrank und Wand zunutze macht, damit die beiden eine Art Tischtennis miteinander spielen. Bisweilen gelingt ihnen lediglich eine Handvoll Aufschläge, doch wenn ich die Technik erst verfeinert haben, werden diese dissozialen Opfer dadurch gezielt hinausgeworfen in die Eishölle ihrer unterkühlten, empathielosen Herzen, die ich noch ernsthaft gedenke zu durchbohren. Ein komisches Gefühl war es, als ich heute kurz davor war, einen Waffenstillstand meinerseits zu beginnen, doch glücklicherweise war dies nur von kurzer Dauer. Dies Polnische Ungetüm und ihr Menschenfischer von einem Hurensohn gehören rausgejagt. Sie belästigen mich seit der Ankunft meiner Herrlichkeit in diesem hellhörigen Loche einer beschissen kleinen Wohnung, von der höchstwahrscheinlich zwei von drei Räumen an deren beschissenen Schlafzimmer grenzen. Eine verstörende Vorstellung ist dies, den Tag hindurch ständig daran erinnert zu werden, wenn diese eine Zuhause ist und gen Abend circa einen Meter neben dem anderen einzuschlafen, sofern ich mich nicht dazu entscheide, neben dieser gerade abends extrem Lärm machender UMF - treue Leser wissen es - einzuschlafen. Lieber würde ich sie zugrunde ficken - nicht sexuell, sondern mit Fäusten - und alle ihre Imitationen von gemalten Illustrationen von Japanischer Malerei eintreten, während ich deren recht grosses Loch mit bestimmt mehr als drei Räumen durchquere, um meine Befürchtung bestätigen zu lassen und sogleich zu ändern - wenn nötig mit Gewalt. Dieser Abschaum hat es verdient, dass ich doch noch irgendwann ihre Kartons draussen beschmiere und sie auf die zahlreichen Hetzen gegen sie hinweise, um ihnen Angst einzujagen. Sie haben mit ihrem Lärm ein bereits in mir schlummerndes Monster weiter angeheizt und je grösser dieses wurde, desto mehr Futter brauchte es. Dieses gedenke ich, ihm zu reichen und der Grösse entsprechende Kadaver zu liefern. Die zahlreichen Mäuse, die es bereits frass, werden ihm nicht länger genügen. Es müssen grössere Tiere sein - bestenfalls Menschen - und sie müssen zumindest noch halb am Leben sein. Es gefällt ihm, ihnen beim Leiden zuzusehen, während er sie langsam annagt, kleinste Stücke abbeisst und sich dabei sehr lange Zeit nimmt. Der Aspekt des Lärmes muss noch bedacht werden, da ich dieses Monster und sein Futter noch nicht nach draussen lassen kann und Geschrei in dieser Form würde bestimmt Konsequenzen nach sich ziehen. Wie auch eine detailreichere Beschreibung meiner schon bald folgenden Schandtaten, doch die Wächter wissen es bereits, ich bin harmlos, daher werde ich berichten, wenn ich dies Problem gelöst habe. Werden bestimmt herzzerreissende Geschichten dabei entstehen. Gern geschehen. 

- RvH - 03.07.2020 - 23:17 - 0193 -