Und der Sturm beginnt. 5 Wochen noch bis
zur letzten Belästigung und tatsächlich, die Säuberung läuft. Langsam läuft sie
an und spendet Hoffnung in die derzeitige Pause hinein, um dessen Verursacher
zu erleuchten. Dieser wache Blick offenbarte ihm erst kürzlich eine weitere
Nachhut im Kampf der Mäuse, welcher ebenfalls langsam anlief und bereits genugtuende
Erfolgserlebnisse ermöglichte. Krasse Kampftechniken haben diese Viecher drauf.
Sie können mit Leichtigkeit in die Abfalleimer, wie sie in Küchen zu finden
sind, springen und sich darin eine Weile austoben, um dann bei Gelegenheit wieder
hinaus zu hüpfen, sollte ein Monstrum von aussen angreifen. Aber anscheinend
ist dieses sich diffamiert fühlende Monstrum doch klüger als diese
Möchtegernratte, die sich schon wieder im Müll verirrt hat, ohne dass dort
überhaupt Käse zu finden wäre, denn dies Viech befand sich eine Minute später schon
eingefangen in ihrem kleinen, implodierten Universum, welches wiederum
eingedrückt wurde durch eine Einkaufstasche, welche wiederum eingedrückt wurde
von Schindlers Rucksack, der sie leben liess. Geschickt schlängelte sie sich
hinaus aus den verschiedenen Realitätsebenen, doch an der letzten Schicht
scheiterte sie noch bis zum Schluss, als ihr Meister endlich den
Reissverschluss öffnete. Sogleich folgte sie der frischen Luft und kam an einer
Wiese vorbei, die sie auch gleich betrat und sie wart nie mehr gesehen. Es sei
denn, es ist wieder dasselbe kleine Miststück, das ich vorgestern Abend erst
entdeckte und sogleich verfluchte. Bislang kann ich noch nicht mit Gewissheit sagen,
ob die ebenfalls wirkungsvolle Technik der gezielten Hinausführung über eine
unbeschreibliche Öffnung in Richtung des Schrägdaches, welches die Ausprägung
meiner Räumlichkeiten prägt, erfolgreich war. Vielleicht werde ich auch nicht
wieder darauf zurückkommen, denn unbedeutend ist es allemal. Diese ungebetenen
Gäste, die noch beschränkter sind als andere ungebetene Gäste, sind nur ein
Teilaspekt eines noch kleineren Aspekts auf dem Weg hin zur Machtergreifung
meines Geistes, der sich im Grossen Bilde seines Schaffensprozesses gerade dem
Teil der Säuberung widmet, wodurch ebenfalls ein Blumenstrauss gezeichnet und geprägt
wird, der noch viel anderes bereithalten wird. Zum Beispiel das aufkommende
Bewusstsein, dass die bisherigen Sieben nur auf diesen Moment hingearbeitet
haben und vielleicht doch einen kleinen Hilfeschrei von sich gaben, denn die internen
gaben auch nach Beginn der Saga nicht viel her - nur gerade das Nötigste. So
musste ich mir Hilfe an anderer Stelle suchen und fand mickrige Subjekte an
Öffentlichkeit - darunter auch solche mit einem momentanen Machtvorsprung. Durch
diesen kamen sie in meine Gemächer hinein und hinterliessen mir einen
Blumenstrauss. Mittlerweile kamen auch die darin erwähnten Hüter des Gesunden
Menschenverstandes vorbei mitsamt denen des Guten Geschmacks. Erstere haben selbst
einen Gesunden Menschenverstand und lassen mich fortan in Ruhe, letztere haben
keinen Geschmack und informierten mich erst einen Tag danach über eine noch
folgende Kontrolle meiner brandgefährlichen Gemächer voller Müll. Auch schon
bei dessen ersten unangekündigten Besuche wurde mit keinem Wort erwähnt, dass
sie nochmals kommen müssen, weil es aus der Perspektive einer Unterabteilung
mit dem Namen Brandschutzpolizei notwendig ist. Bei voller Transparenz von
Anfang an meinetwegen, doch diese Unterabteilung wurde lediglich erwähnt, nicht
aber weitere Schritte angekündigt. So wartete ich über einen Monat lang ohne
Brandschutz und nur die Schutzbehörde fing bald an, sich wöchentlich zu melden,
bis Anfang Juni der Zweite Besuch stattfand. Während dieser Zeitspanne meiner
wertvollen Wahrnehmung wurde diese vor allem durch das neue Gesicht in Anspruch
genommen. Halbwegs verständig und empathisch - die KESB hat nochmals Glück
gehabt - ging dieses humanoide Wesen auf meine erhobene Stimme ein, die
verzweifelt nur versuchte, das Gegenüber davon zu überzeugen, dass zusätzlicher
Druck mögliche Probleme nur verschlimmern würden, weswegen sie mich doch
einfach bitte in Ruhe lassen sollte. Unterbrochen wurde dies Gespräche durch
gelegentliche Rechtfertigungen eines Bullenschweinchens, das sich wohl wegen
einzelner Seitenhiebe meinerseits provoziert fühlte. Doch klemmte ich es einmal
auch mit einer perfekt gesetzten Arroganz ab, um es resigniert zum Schweigen zu
bringen. Meiner persönlichen Ansicht nach ist dies auch der Grund, weswegen es
sich dann doch dazu entschieden hat, mich einen Tag später in meiner Gewissheit
zu belästigen, diese Scheisse hätte jetzt nun endlich ein Ende. Es sandte mir an
meine private Nummer, die ich weder ihm noch einem anderen Feind & Wächter persönlich
gegeben habe, einen Befehl, ihm bis in spätestens 4 Stunden zu antworten, um das
weitere Vorgehen der plötzlich akut vorhandenen Brandgefahr zu besprechen.
Bullshit - schrieb ich ihm zurück und unterstellte ihm einen verletzten Stolz. Nun
warte ich nur noch auf die Anzeige wegen Beamtenbeleidigung, für die er sich in
5 Wochen noch spontan entscheiden wird, diese lästige kleine Schmeissfliege in
Fanboy-Gestalt.
- RvH - 01.07.2020 - 17:09 - 0190 -