Suizid & Attentat


Im letzten Monat des Sommers ist es soweit. Der erste tödliche Schachzug meines Herren lässt Bomben am Gürtel von Agglo Züri platzen. Dessen nördlich gelegenen Unterlanden bieten die besten Bedingungen, um nicht nur der hiesigen Bevölkerung eine nachhaltige Angststörung des Typs 9/11 zu hinterlassen. Hier in der Nähe der Gemächer unserer Schachfigur ist nämlich der grösste Flughafen dieses degenerierten Völkchens gelegen, der in der Frühphase des Terrors noch verschont bleiben wird - so viel sei schon mal verraten. Dieses Pflaster ist noch zu heiss für unseren einjährigen Bestand, den wir zeitgleich mit der Maskenpflicht still für uns allein feierten mit einer angemessenen Bescherung, die wir uns gönnten. Diskrete Verpackungen machten die Runde an diesem Fest des Neubeginns, sie waren die ersten realen Ergebnisse unserer geheimen Machenschaften. Alle schauten sich den Inhalt der Geschenke ganz genau an, packten ihre Favoriten aus und posierten damit vor den Spiegeln unseres Bunkers. Sie gaben uns Macht. Wir fühlten sie und ich selbst sah mich bereits in den Schlagzeilen, die mich als den Kopf dieser Bande betiteln werden, nachdem sie von der Aktion erfuhren, die mir mein Spiegelbild mit dem Sturmgewehr in der Hand eingeflüstert hat. Es begann in dem Moment an zu sprechen, als ich vor ihn trat und in seine Augen sah. Sie funkelten mich furchteinflössend an, doch musste ich mich vor nichts fürchten, wenn ich tat, was er mir befahl. Er erzählte mir und meinem Rücken, der mich decken wird, von seinen Plänen, die er halbbewusst seit Jahren - seit Jahrzehnten schon - entwirft und perfektioniert. Manch ein pikantes Detail darf ich auch schon verraten, weil es dem Mythos unserer Sekte entgegenspielt, sobald diese Hetzschrift hier entdeckt wird. Schon am morgigen Feiertag dieses Parasiten von einem Land beginnen die ersten Truppenbewegungen, die ich anführen werde. Sie werden noch nicht blutig sein - nur keine Panik - jedoch aufdringlich, denn die Spuren, die sie hinterlassen, bleiben und können nicht ignoriert werden. Soweit zu der ersten Halbzeit des 8. Monats dieser Frühgeburt. In der zweiten Halbzeit folgt dann das eigentliche Spektakel, doch wann und wo bleibt ein Geheimnis, bis es die Presse rausposaunt, wenn es bereits zu spät ist. Auch wenn dies Bekennerschreiben hier schon vorher entdeckt würde, es hätte keine Konsequenzen, da ich bereits vorsorglich als harmlos eingestuft wurde in weiser Voraussicht meines Spiegelbildes, das selbstzufrieden grinst. Es schuf nur für diesen einen Befreiungsschlag, der diese geschwächte Welt des Virus verändern wird, eine zweite Persönlichkeit in sich drin, die er nach draussen lässt nur für sein Alibi. Schon ein gesamtes Leben lang wird hier ein unauffälliges Dasein vorgetäuscht, um genug Zeit zu haben, damit wir im richtigen Moment zuschlagen können. Begleitet wird dieses Attentat von einer absurden Vorgeschichte, die sich selbst schon monatelang angekündigt und selbst die hiesige Polizei auf sich aufmerksam gemacht hat. Doch die hat nicht grossartig was unternommen. Sie fand lediglich einen depressiven Kiffer in einer zugemüllten Wohnung auf, der naiv von seinem kommerziellen Durchbruch träumte und nebenbei einen wirren Blog schrieb, indem er bereits ein Attentat in DeaLSDorf androhte mit anschliessendem Suizid. Alles Teil der Maskerade dieser ominösen zweiten Persönlichkeit unseres weltlichen Führers und Gesandter des Herren der Unterwelt, der nun sein wahres Gesicht zeigt und mit meinem Körper in die Schlacht zieht. Vor einem Jahr begann er durch mich hindurch, seine Fäuste in die Öffentlichkeit zu strecken und zum Doppelmittelfingergruss zu formen. Unter diesem Symbol der Verachtung diktierte er mir den Lebensbericht seiner zweiten Persönlichkeit, die mir sehr bekannt vorkam, weil es mein Leben war, dass er mir schilderte. Ich war nur Fassade seiner Rachegelüste und er selbst nur ein Dämon der Hölle, der mich kurz vor meiner Geburt eingenommen hat. Fast wäre alles schiefgegangen, als sich die Nabelschnur um meinen Hals zog, doch scheinbar schicksalhaft prüfte eine Krankenschwester aus einem Gefühl heraus doch nochmal den Bauch meiner irdischen Mutter und konnte mich dadurch noch rechtzeitig retten. Es war Schicksal, denn ich wurde auserwählt. Dies hier zu erschaffen, seine Botschaften hier einzufügen und mit allerlei anderem Wahnsinn zu durchmischen, um in dieser Komplexität die Drohkulisse eines hochintelligenten Subjekts zu schaffen, wie es selbst die KESB richtigerweise festgestellt hat. Doch ging sie ebenfalls von einer einsamen und harmlosen Künstlerseele aus, wie auch schon das Bullenschweinchen vor ihr, das mich - so nebenbei - in 5 Tagen nochmals besuchen kommt. Beide aber waren sie blind für den Psychopathen, der weinend vor ihnen sass und von seinen Leiden erzählte, die ihn in dieses Chaos stürzten. Der Weg hinaus führt jedoch nicht in dieses kaum lukrative Gewerbe, sondern direkt von seinem Schloss hinunter an die Grosse Steinmauer, die sich in ein kleines Dorf verwandelt hat, um es dort zu beginnen - das Blutvergiessen. Die Hauptstrasse entlang wandern wir aus dem Wehntal hinaus und versperren mit Autos und Schüssen diese essenzielle Strecke, um in dieser uns durch stundenlange Wanderungen sehr gut bekannten Gegend ohne grossen Widerstand fortzubewegen. Vorbei an den Hallen der Metzgerdynastie, aus der ich stamme, schreiten wir weiter voran durch den Wald in das lokale Möchtegernghetto, um Ausgeschlossene der Gesellschaft zu akquirieren. Zur Not mimen wir eine Islamistische Terrorgruppe, denn in erster Linie geht es darum, den Flughafen von der Aussenwelt abzuschotten. Eine lange Wanderung wird es sein. Funken um Funken werden aufglühen und einen Flächenbrand auslösen, aber weiter ins Detail darf ich nicht gehen, um die Spannung nicht zu zerstören. Geniesst es, solange ihr es noch könnt. Wir sehen uns. 

- RvH - 31.07.2020 - 21:20 - 0216 -

Grauweisser Rauch des Todes


Er ist gegen mich, gegen sie alle, die ihm verfallen sind und nicht mehr ohne können. Unser aller Leben ist so grau, dass man leicht dem Glauben verfallen kann, nur noch durch den Rauch des Todes Farben sehen zu können. Von diesen Illusionen möchte dieses Weisse Ungetüm erzählen und dabei versuchen, eine halbwegs differenzierte Sicht auf dies wundervolle Kraut zu werfen, was wir alle doch zurecht so sehr lieben. Die optimale Dosis pendelt sich irgendwo zwischen zwei Handvoll Tagen ein und gelegentliche Ausreisser sind zu verzeihen, sofern die Wirkung dadurch nicht eingeschränkt wird. Denn diese ist es, was es von all den anderen Drogen unterscheidet, da sie nicht tödlich sein kann und lediglich die Führung von Maschinen einschränkt. Auf diese kann man während den Flügen des Grauens sowieso verzichten und nach über 200 Umdrehungen des eigenen Geistes landet man wieder sanft auf den Wiesen unseres Paradieses. Und trotz all dieser Vorteile kann man hinunterstürzen und auf dem harten Beton der Obdachlosigkeit fallen - zumindest in diesen kapitalistischen Zeiten. Chillt mal, ihr Leistungsjunkies, und lasst uns in Ruh kiffen. Wären diese verkrampften Alkis und Koksnasen nicht so abgehoben in ihren Machtansprüchen, würden einerseits nicht so viel gekifft werden müssen, und andererseits, käme die Sucht dennoch auf Besuch, wäre ebendiese nur halb so wild. Mit Apathie und nur die allernötigste Nahrung zu sich nehmen wäre diese Pause von der Realität sogar erholsam, würde sie nicht ständig unterbrochen werden von Androhungen des Existenzklaus und anderen Unannehmlichkeiten. Natürlich will dies Ungetüm mit solchen Argumenten andere Risiken nicht kleinreden, denn ständiges Rauchen fickt die Lunge eines jeden Meisters, auch wenn er dagegen ankämpft. Andere Konsumformen sind in ihren Angriffen auf den Körper deutlich harmloser, aber die Dosierung ist dafür schwieriger. Lieber nimmt der heutige Kiffer zusätzlich zu den gestiegenen THC-Werten zu viel als zu wenig und greift bei Ungeduld schnell zu der zweiten und dritten Dosis. Einst irrte ich vermutlich stundenlang den Fussweg von zwei recht weit entfernten Ortschaften entlang, wobei ich fast manisch gelegentliche Schlenker unternahm, um ja nicht zu früh zu Hause anzukommen. Als ich in der mir bekannten Gegend ankam, die trotzdem noch gut drei Dörfer von diesem sagenumwobenen DeaLSDorf entfernt lag, wechselte ich mehrere Male die Laufrichtung, weil ich dachte, ich liefe wieder zurück. Obwohl ich zu diesem Zeitpunkt schon ewig unterwegs sein musste, war ich dennoch so verwirrt, bei dieser Hauptstrasse nicht mehr einschätzen zu können, wohin welches Ende führt. Unzählige Autofahrten brachte ich auf dieser Strasse bereits hinter mich, weswegen ich nicht behaupten kann, die Richtungen nicht zu kennen. Und dennoch lief ich mehrmals in diesem Baum mit sauren Äpfeln vorbei, bis ich mir sicher war, wohin ich gehen muss. Zu dieser Quasiüberdosis brachte mich die Möglichkeiten einer Goa, die nebst Getränken des Giftes auch Brownies anbot. Für sehr wenig Geld. Und sie gaben mir soviel davon, wie ich wollte, weil ich es mir leisten konnte. Und nicht einschätzen konnte, ob ich doch schon zu viel gefressen hätte. Bis ich es einschätzen konnte. Und dann ging die Reise los. Eine weitere Geschichte solcher Überdosen, die ich mir aufzwang, entstand allein im sturmfreien Einfamilienhaus durch einen diesmal selbstgebackenen Kuchen, den ich fast komplett gefressen habe. Die einzigen Erinnerungen daran sind, wie ich irgendwo zwischen den Empfindungen des Körpers und den Gefühlen des Geistes unangenehm hängen geblieben bin und dabei draussen auf einem Liegestuhl lag und Musik hörte. Der nächste Tag fühlte sich nicht so an, als wäre er das Übermorgen des Vorgesterns, als hätte der gestrige Tag gefühlt nicht stattgefunden. Ekliges Gefühl. Fast noch ekliger ist es allerdings, wenn man jeden Tag mehrere Joints braucht, um nicht durchzudrehen. Wenn man so viel kiffen kann, wie man will und doch immer nur leicht high ist, eher sogar down und im Arsch. Also lieber Kinder, kifft nicht so viel und am besten wartet ihr noch, bis ihr erwachsen seid, denn euer jugendliches Gefühlschaos bietet euch fast noch gratis Stimmungshochs, die ihr nicht aktiv zu stimulieren braucht. Sonst endet ihr wie ich und habt bestenfalls pünktlich zur Volljährigkeit euren ersten Entzug hinter euch, um 10 Jahre danach immer noch nicht davon losgekommen zu sein. 

- RvH - 31.07.2020 - 16:54 - 0215 -

Ausweitung der Zombiez


Nun ist ihnen doch noch zumindest ein medialer Schlag gelungen, der aber Erfolg verspricht. Die Umgebenen der Zwerge - gar die gesamte Kugel - führen die Bedingungen, unter denen die Neue Welt von nun an funktioniert, schon längst vor und blicken auch auf andere kleine Sprachbehinderte herab, die der Gefahr gemächlicher entgegentreten. Die Kleinen wiederum zeigten über die letzten Monate hinweg, dass ein Sprint in den Totalen Überwachungsstaat mehr Schäden hinterlässt als ein Spaziergang. Die Sprinter sind deswegen aber dennoch notwendig, um die Auswirkungen etwaiger Entscheidungen im Vornhinein besser einschätzen zu können. Langsam legen aber die spazierenden Zwerge an Geschwindigkeit zu und vielleicht schon in gut einem Monat nach Einführung der Maskenpflicht im ÖV, könnte diese auf die Läden ausgeweitet werden. Somit wäre der erste Bereich gesichert, der zum Alltag eines jeden Zombiez gehört und somit Verweigerer verunmöglicht, den Kleidungsvorschriften der Zukunft weiter auszuweichen. Die Angewöhnung der Pendler war soweit erfolgreich und kaum jemand beschwert sich noch. Derzeit werden ihnen kurze Momente des Durchatmens noch gestattet, sofern sie niemand sieht, bis auf die Kameras. Diese allerdings konnten noch nicht übernommen werden, doch im Hintergrund arbeiten die Zombiez auch fleissig daran. Woher ich das weiss? Sie haben es mir zugeflüstert. Anscheinend besagt ihre aktuelle Einschätzung meiner Schriften, dass man mich als eine Art unkonventioneller Boulevard-Blog benutzen sollte und nicht als hofeigenes Kommunikationsorgan. Vielleicht hätte ich nicht öffentlich zugeben sollen, dass ich durchaus an guten Storys interessiert bin, um sie zu verbraten. Daher kamen sie wohl auf die Idee, das offizielle Kommunikationsorgan der Zwerge, das in weniger als 20 Minuten durchgelesen werden kann, dazu zu benutzen, stetig Verläufe der Zombieepidemie zu dokumentieren, bis mich gelegentliche Blicke meinerseits inspirieren. Heute war es wieder mal soweit. Mein Verdacht bestätigt sich in jedem dieser Momente, dass die Sieben bereits erfolgreich von einer Zombie-Lobby eingenommen wurde und seitdem dies Boulevardblatt aktiv nutzen, um die Zwerge langsam in ihr Unglück zu führen. Immerhin konnten diese Schreiberlinge bereits einen Hit beim Grossen Bruder landen - anscheinend rappen auch die Zwerge - und wurde dort teilweise nicht einmal als das ausgewiesen, was sie sind. Im Gegensatz zur Klatschlandschaft der Nachbarn, die allerdings auch hierzulande imitiert wird, wirkt dies Produkt seriöser und es gelingt ihnen ein besserer Mix zwischen Information & Unterhaltung. Gerade deswegen sollte ihre Gefahr nicht unterschätzt werden. Dies ist auch meine Ausrede, mein derzeitig kläglicher Informationsfluss in wenigen Minuten neuen Wind zu geben, um Stürme auszulösen, der sie gerne auch treffen darf. Dies ist somit geschehen. Doch nun zum erschreckendsten Punkt, den ich von diesen meinen Feinden erfahren habe, und zwar die ernsthafte Erwägung des Abschaums, automatisch durch Updates eine Tracking-App auf den Smartphones zu installieren, weil sich diese im Zwergenstaat lediglich über ein Siebtel dieser geistig zurückgebliebenen Devotlinge freiwillig runterluden. Zurzeit wird noch beschwichtigend hinzugefügt, dass man dies ja auch ablehnen könnte, aber die Situation dieses untergehenden Planeten wird immer düsterer. Und es kann kein Zweifel daran bestehen, dass in drohend naher Zukunft diese Option nicht mehr zur Verfügung steht. Die grössten Hersteller dieser Überwachungsgeräte meiden diesen Schritt noch, um erst einzuschätzen, was die Konsequenzen für ihren Cashflow sein könnten. Desinteressiert sind sie definitiv nicht, auch wenn sie anderes suggerieren, denn auch sie bereiten sich auf die Neue Welt vor, in der sie natürlich weiterhin von den gegebenen Umständen profitieren wollen. Kein anderes Ziel kann von kapitalistischen Unternehmen eingefordert werden und auch nicht von Staaten, da sie hauptsächlich aus Machtgerüsten bestehen, die sich zum Grossteil auf die Gaben des Marktes stützen. Demokratie hin oder her, mit diesem Abschaum sowieso nicht sinnvoll umsetzbar und die unbeschwerten Tage des Aufstiegs gehen vorbei und fallen zurück in die Arme ihrer Herrchen, weil die Leine doch zu lang war. Sieht man doch. Ich gönne ihnen den Angriff der Zombiez von Herzen und schon bald werde auch ich ihnen Furcht, Angst & Schrecken einflössen, bis zielgerichtet in ihren Abgrund rennen und freiwillig hinunterfallen, diese Opfer. Fickt euch alle. Ihr seid Abschaum und meine eigene kleine Ausweitung wird euch einkreisen und verenden lassen. Also fickt euch, ansonsten übernehme ich das. Bis bald. 

- RvH - 31.07.2020 - 15:42 - 0214 -