Absichten eines Rome van Heer


So soll nun ein Ziel definiert und ausformuliert werden, auf das sich künftige Rechercheure meines Markennamens beziehen können, um sich die Illusion zu verschaffen, journalistischen Ansprüchen gerecht zu werden. Denn auch nach intensivster Auseinandersetzung meines Schaffens wird dennoch ein Schleier das Bild seiner Herrlichkeit bedecken, unter dem abstruse Konturen zu erahnen sind. Was geht im Kopf eines Menschen vor sich, der solch widernatürliche Erzeugnisse gen aussen trägt trotz dem damit einhergehenden, möglicherweise beabsichtigten Rufmord seinerseits? Solch Fragen versucht ihr kleinen Teilchen meiner Promomaschinerie bestimmt zu beantworten und ich möchte es schon mal vorwegnehmen, es ist allemal beabsichtigt. In meiner Psyche besteht keine sonderliche Neigung zum Masochismus. Schmerz wird es nicht sein, was ich fühle, wenn ich missverstanden oder als widerwärtig abgetan werde. Das Image ist bei mir mehr ein sich ständig wandelndes Gemälde, hinter dem sich der Kern meiner Kunst verbirgt. Natürlich erweist es mir auch den Dienst einer Werbung, genauer ein aufmerksam machen auf das hier Entstehende, welches seinerseits auf das bestehende Unheil aufmerksam machen will, was irgendwann alles Entstandene zerstören wird. Ein leidender Künstler also, um mein Wesen in ein Klischee zu packen und mit ebenjenen will ich auch brechen. Denn es gibt genügend Beispiele, die dem gewissen Blick in den Abgrund nicht gewachsen waren und ihr Liebäugeln mit dem Zyniker in ihnen verheerende Folgen für ihren einst wachen Geist hatte. Ruhm und Ehre muss ich mir entgegenbringen, damit ich halbwegs zufrieden sterben kann. Nicht weniger ist mein Ziel, grundsätzlich dieses zu erreichen. Der Weg dahin kann unvorhergesehene Abzweigungen nehmen, unvorhergesehen daher, weil ich die Strecke selbst ebnen werde durch meine Schritte, die ihn gleichzeitig auch auserwählen. Eine grobe Grundrichtung wurde bereits bestimmt, der erste Zwischenstopp auch schon definiert, es mangelt nur noch an der Ausführung des Auferstehens, also genauer des ersten Schrittes. Die Gegenwart holt mich ein, wo ich doch gerade meine Absichten darlegen wollte, da dies in ferner Zukunft noch relevant werden könnte. Man könnte diese als unbeabsichtigt rein beschreiben, widersprüchlich und eigentlich exakt so harmlos und langweilig, wie es das Leben eines jeden Pazifisten zu sein scheint. Doch dieser Schein trügt, denn der Wahnsinn dieser Welt ging nicht spurlos an mir vorbei. Die Stiche gingen so tief, dass die Narben nur mit unendlich vielen Worten noch geheilt werden können, wenn überhaupt. Letztendlich nur eine Kompensation zu jenem Kompromiss, den selbst ein Mittelstandskind wie ich eingehen muss, um artgerecht zu überleben. Daher kommen wir nun zum geschäftlichen Aspekt meiner Kunst, den ich im Rahmen der Möglichkeiten und Ethik auszuschlachten gedenke. Ich liess mich mangels Interesse an Moderner Sklavenarbeit kaufmännisch ausbilden und lehrte dadurch das Wesen des Geldes sehr gut kennen. Als Verwalter des Geldes wurde ich schliesslich meinem Schicksal vorgestellt und es wurde schnell klar, dass sich dieses dem bisherigen ähnelt bezüglich seines zynischen Spasses dabei, mich zu verspotten. Einem wachen Geist wie den Meinigen wird zwangsläufig irgendwann die seltsame Art des Geldes auffallen und die eigentliche Bedeutung davon erkennen. In dieses Nichts wird er fallen und sich fragen, ob überhaupt noch ein Funke Hoffnung besteht. Während ich mich dies fragte, pustete ich diesen auch schon versehentlich aus und sah die Dunkelheit noch viel undurchdringlicher als davor und nur eines konnte mich noch retten. Eine kaum ernstgenommene Gesangsform in einer degenerierten Sprache, die kaum jemand spricht und dadurch dessen Freier Markt in einem kleinen Gehege eingesperrt ist, aus dem er kaum rauskommt. Der Spott meines Schicksals zeigt sich auf so vielseitige Weise, dass ich es bewundern müsste, würde es nicht mein Leben immer von neuem ficken. Es ist noch perfider, als das Mobbing dieser degenerierten Kinder und ich bin dem noch mehr ausgeliefert als damals meinen Eltern. Fürchterliche Umstände, die nicht mal als solche erkannt werden, wenn sie nicht durch meine Augen betrachtet werden, worauf sich kaum jemand herablässt. Es bleibt mir also nichts anderes übrig und ich will es auch nicht anders. Es ist alles Teil des Plans meines Unterbewusstseins, den ich nach und nach entschlüssle und nötigenfalls konsequenter durchziehe, als es bereits vorgefühlt wurde. Es ist nur ein Spiel mit Konsequenzen wie jedes Geldsystem. Es ist die Absicht des einzig wahren Rome van Heer. 

RvH, 31.12.2019, 02:51, 0128