So soll nun ein Ziel definiert und
ausformuliert werden, auf das sich künftige Rechercheure meines Markennamens
beziehen können, um sich die Illusion zu verschaffen, journalistischen
Ansprüchen gerecht zu werden. Denn auch nach intensivster Auseinandersetzung
meines Schaffens wird dennoch ein Schleier das Bild seiner Herrlichkeit
bedecken, unter dem abstruse Konturen zu erahnen sind. Was geht im Kopf eines
Menschen vor sich, der solch widernatürliche Erzeugnisse gen aussen trägt trotz
dem damit einhergehenden, möglicherweise beabsichtigten Rufmord seinerseits?
Solch Fragen versucht ihr kleinen Teilchen meiner Promomaschinerie bestimmt zu
beantworten und ich möchte es schon mal vorwegnehmen, es ist allemal
beabsichtigt. In meiner Psyche besteht keine sonderliche Neigung zum
Masochismus. Schmerz wird es nicht sein, was ich fühle, wenn ich missverstanden
oder als widerwärtig abgetan werde. Das Image ist bei mir mehr ein sich ständig
wandelndes Gemälde, hinter dem sich der Kern meiner Kunst verbirgt. Natürlich
erweist es mir auch den Dienst einer Werbung, genauer ein aufmerksam machen auf
das hier Entstehende, welches seinerseits auf das bestehende Unheil aufmerksam
machen will, was irgendwann alles Entstandene zerstören wird. Ein leidender
Künstler also, um mein Wesen in ein Klischee zu packen und mit ebenjenen will
ich auch brechen. Denn es gibt genügend Beispiele, die dem gewissen Blick in
den Abgrund nicht gewachsen waren und ihr Liebäugeln mit dem Zyniker in ihnen verheerende
Folgen für ihren einst wachen Geist hatte. Ruhm und Ehre muss ich mir entgegenbringen,
damit ich halbwegs zufrieden sterben kann. Nicht weniger ist mein Ziel, grundsätzlich
dieses zu erreichen. Der Weg dahin kann unvorhergesehene Abzweigungen nehmen, unvorhergesehen
daher, weil ich die Strecke selbst ebnen werde durch meine Schritte, die ihn
gleichzeitig auch auserwählen. Eine grobe Grundrichtung wurde bereits bestimmt,
der erste Zwischenstopp auch schon definiert, es mangelt nur noch an der Ausführung
des Auferstehens, also genauer des ersten Schrittes. Die Gegenwart holt mich
ein, wo ich doch gerade meine Absichten darlegen wollte, da dies in ferner
Zukunft noch relevant werden könnte. Man könnte diese als unbeabsichtigt rein
beschreiben, widersprüchlich und eigentlich exakt so harmlos und langweilig,
wie es das Leben eines jeden Pazifisten zu sein scheint. Doch dieser Schein trügt,
denn der Wahnsinn dieser Welt ging nicht spurlos an mir vorbei. Die Stiche
gingen so tief, dass die Narben nur mit unendlich vielen Worten noch geheilt werden
können, wenn überhaupt. Letztendlich nur eine Kompensation zu jenem Kompromiss,
den selbst ein Mittelstandskind wie ich eingehen muss, um artgerecht zu
überleben. Daher kommen wir nun zum geschäftlichen Aspekt meiner Kunst, den ich
im Rahmen der Möglichkeiten und Ethik auszuschlachten gedenke. Ich liess mich
mangels Interesse an Moderner Sklavenarbeit kaufmännisch ausbilden und lehrte
dadurch das Wesen des Geldes sehr gut kennen. Als Verwalter des Geldes wurde
ich schliesslich meinem Schicksal vorgestellt und es wurde schnell klar, dass
sich dieses dem bisherigen ähnelt bezüglich seines zynischen Spasses dabei,
mich zu verspotten. Einem wachen Geist wie den Meinigen wird zwangsläufig
irgendwann die seltsame Art des Geldes auffallen und die eigentliche Bedeutung
davon erkennen. In dieses Nichts wird er fallen und sich fragen, ob überhaupt noch
ein Funke Hoffnung besteht. Während ich mich dies fragte, pustete ich diesen auch
schon versehentlich aus und sah die Dunkelheit noch viel undurchdringlicher als
davor und nur eines konnte mich noch retten. Eine kaum ernstgenommene
Gesangsform in einer degenerierten Sprache, die kaum jemand spricht und dadurch
dessen Freier Markt in einem kleinen Gehege eingesperrt ist, aus dem er kaum
rauskommt. Der Spott meines Schicksals zeigt sich auf so vielseitige Weise, dass
ich es bewundern müsste, würde es nicht mein Leben immer von neuem ficken. Es
ist noch perfider, als das Mobbing dieser degenerierten Kinder und ich bin dem
noch mehr ausgeliefert als damals meinen Eltern. Fürchterliche Umstände, die
nicht mal als solche erkannt werden, wenn sie nicht durch meine Augen
betrachtet werden, worauf sich kaum jemand herablässt. Es bleibt mir also nichts
anderes übrig und ich will es auch nicht anders. Es ist alles Teil des Plans
meines Unterbewusstseins, den ich nach und nach entschlüssle und nötigenfalls
konsequenter durchziehe, als es bereits vorgefühlt wurde. Es ist nur ein Spiel
mit Konsequenzen wie jedes Geldsystem. Es ist die Absicht des einzig wahren
Rome van Heer.
RvH, 31.12.2019, 02:51, 0128