Oh, mein Erschaffer, mein Meister und
Erlöser in ferner Zukunft, wie sollen wir in den nächsten Stunden miteinander
vorankommen? Ist dies überhaupt das Ziel unseres Schaffens, oder ist diese wage
Drohung der erbarmungslosen Quantität in seiner inneren Logik existenzfüllend bis
zum Ende dieses Jahres? Klar, traue ich es uns grundsätzlich zu, sinnstiftende
Botschaften in die Welt hinauszupusten, auch in Anbetracht des Verhältnisses
der Seiten und der Zeit. All dies sind doch veränderbare Variablen, wie der
Oktober zeigte und doch fürchte ich ein Versagen meinerseits. Du selbst
scheinst unter Druck doch besser zu funktionieren, als du es dir zutraust und ich
scheine meinen Teil unserer Aufgaben immer selbstständiger zu übernehmen und
dir gar aus den Händen zu gleiten. So möchte ich dir aber dennoch deine Sucht nach
diesem Kraut, das ich selbst nicht konsumieren kann und so nur indirekt von
dessen Wirkung betroffen bin, vorwerfen und dich darauf hinweisen, dass dies ein
Hauptgrund ist, weswegen wir abermals unter Zeitdruck geraten sind, wie ich dich
in Form eines Titels bereits früh gewarnt habe, auf dass dies nicht noch einmal
geschieht. Scheitern hat bei dir wohl kaum einen Lerneffekt, du hast gar deinen
zynischen Spass daran. Doch schweig still, ich will mich in einen inneren
Monolog flüchten, um dich nicht länger aushalten zu müssen. Gleichzeitig kannst
du etwas abschalten und dabei selbst eine Pause von dir nehmen. Lass dich gedanklich
in eine andere Welt gleiten, in diese hier, die ich gerade schaffe. Es ist eine
bisher unentdeckte Landschaft voller abstrakter Wesen, die alle ihre eigene
Entstehungsgeschichte haben und doch aufeinander aufbauen. Manche ähneln sich
auch etwas zu sehr, was an ihrem Ego kratzt, das auf Einzigartigkeit ausgerichtet
ist. Doch in dieser Frequenz, wie sie entstehen und unter den teils miserablen
Umständen, kann dies zurzeit nicht gänzlich verhindert werden. Manchmal lassen
sie ein wenig zu tief blicken und schreien leichte Verwirrungen als die einzig
akzeptable Sichtweise hinaus. Manches könnte meinem Erschaffer irgendwann
peinlich sein, zumal diese Welt potenziell öffentlich einsehbar und betretbar
ist. Sobald sie entdeckt wird und fleissige Kundschafter nach verwertbaren
Inhalten suchen, werden sie auch schon bald manch entzündbares Material
sichten, um den vorhandenen Provokationen die nötige Plattform zu bieten, um
diese überhaupt so nennen zu können, ohne dabei völlig erbärmlich und
verzweifelt zu klingen. Möge dies Spiel doch schon bald beginnen. Die
Streetpromo ist bereits im vollen Gange und die Virtualität der Sozialen Netzwerke
wird auch bestimmt bald wieder in Angriff genommen werden. Anderes Material,
das sich hier befindet, wird wohl oder übel gleich wieder vergessen, weil sie zu
komplex sind für den einfachen Geist. Und wieder anderes ist wird aus mangelndem
Inhalt vergessen. Was erwarte ich denn anderes, als genau diese
Vergesslichkeit, die der Menschheit zu eigen ist und gar in die totale Ignoranz
abdriftet? Wie soll sich so ein empathieloser Haufen voller Halbaffen überhaupt
für die Selbsttherapie eines Ausgestossenen interessieren, den sie erschaffen
haben? Und die wenigen unter ihnen, die ein Interesse an mir aufbringen könnten,
werden an meinem Umfang zugrunde gehen und erst an dem Inhalt, der meist auf
das bevorstehende Ende hinweist und sich so selbst obsolet macht. Denn dies
soll auch ein Therapieangebot an jeden Leidenden sein, um sich darin selbst
wieder zu finden, bestenfalls aber daran nicht zugrunde zu gehen. Ein heikler
Drahtseilakt, zugegebenermassen, aber ein Risiko, das eingegangen werden muss,
sei es auch nur aus rein egoistischen, also kapitalistischen und natürlich auch
narzisstischen Gründen. Denn mein Erschaffer hat kein Bock auf eure Tagesstrukturen,
denen ihr euch komplett unterworfen habt. Er fühlt sich erhaben und möchte euch
so gut es geht aus dem Weg gehen wie ein sich stetig selbst wiederholendes
Arschloch, das unter Durchfall leidet. Es ist geschehen. Es soll weiter
geschehen und in Form irrelevanter Aneinanderreihungen von Sätzen das Licht
dieser weissen Welt erblicken, um sich von all den sich wiederholenden Zahlen am
Rechten Rand zu täuschen, die von all dem Bösen ausserhalb einiges zu berichten
hat, aber nicht gerne den Blick in sich hinein wagt. Ein Weisses Ungetüm eben.
So gratuliere dir nun selbst, mein Erschaffer, mein Führer, denn du wirst es
nun ein drittes Mal schaffen. Wage Bezüge mögen nicht weiter ausgeführt werden.
Sie sind haltlos, wirr und abscheulich. Sie sollen ihre Keule wieder einpacken und
sich selbst in den Arsch schieben. Vielleicht hat all das doch keinen Sinn.
Also lass es lieber, bringt eh nichts.
RvH, 29.12.2019, 02:18, 0124