Die Kolonien des Virus Vol.4 über den Rider des Lebens


Ok, noch einmal: Was brauchen wir? Diesmal gerne etwas präziser ausgeführt, um auch den Dümmsten unter uns Zellen die Möglichkeit zu bieten, die nachfolgenden Überlegungen eines guten Zusammenlebens und die gegenseitige positive Beeinflussung, die jenes voraussetzt, ebenfalls in all ihren Verbindungen zu verstehen. Unser Ziel ist es, unseren Virus in eine überlebensfähige Tierart zu verwandeln. In diesem Stadium des sogenannten Spätkapitalismus hängt er gerade in einer Endlosspirale hinunter in seinen persönlichen Abgrund fest, die ihn schon bald ausrotten wird. Verschiedenste Faktoren führen zu seinem Ende, das gerade noch verhindert werden könnte. Dies ist jedenfalls die Prämisse, unter derer unsere Forschung geschehen muss, da sie ansonsten überflüssig würde. Beginnen wir mit einem Gedankenspiel und stellen uns dabei vor, was geschehen würde, wenn wir verweilten, wie wir gerade sind. Als Beispiel ziehe ich mich selbst heran, wie ich auf einem Sofa sitze und schreibe, nachfolgend die Zelle genannt. Diese also müsste erst das Schreiben einstellen, um unser kleines Gedankenspiel zu starten. Gerade einigermassen gesättigt und getränkt, würde die Zelle sitzen bleiben und dabei immer müder werden. Denn nicht nur diese Zelle braucht Schlaf, um ihre Organellen zu regenerieren. Dazu existieren genügend Forschungsdaten in der Uhr des Apfels, die diese Behauptung belegen. Nach diesem Prozess des Schlafens, den die Zelle nicht bewusst wahrnehmen kann, ebenfalls belegt, wacht sie auf und stellt erst einmal eine Trockenheit ihrer Kehle fest. Kurz darauf drängt sich das Gefühl einer Leere des Magens in ihr Bewusstsein und es erklingt das Geräusch eines Knurrens in ihr drin, um diese Leere zu füllen. Die Zelle wüsste, was zu tun ist, um dagegen anzukämpfen. Doch sie darf nicht, ein wirrer Gedankenstrudel bestätigt diese These. Also verweilt sie weiter am gleichen Ort, trotz Schlaf müde und ausgelaugt, und dreht sich dabei nur um sich selbst und die Sonne. Die Empfindungen werden schlimmer, genauere Ausführungen darüber kann sie uns nicht mehr mitteilen, da sie keine klaren Gedanken mehr fassen kann. Angaben, wann genau sie austrocknen wird, liegen in dieser Sprache begraben. Auch findet man in diesem Massengrab die genauen Angaben zum Prozess des Verhungerns, was den Organismus der Zelle ebenfalls absterben lassen würde. Dass eines von Beiden irgendwann geschehen wird, ist allen Zellen bewusst und doch geschieht es täglich. Und nicht nur unsere Zelle wüsste, wie bereits erwähnt, was zu tun wäre, damit sowas nicht passiert. Essen und Trinken. Und dies ist auch der Erste Punkt auf dem Rider des Lebens, den ich weiter auszuführen gedenke mitsamt Begründung, weswegen all dies darauf steht. Doch bleiben wir noch bei der Begründung des Ersten Punktes und wie dieser gewährleistet werden könnte für alle Zellen dieser einen Kugel, die uns erschuf, uns, den Virus, der sich vollstopft und doch ausstirbt. Obwohl allseits bekannt ist, dass es genügend Nährstoffe gäbe, um das Überleben aller zu sichern, scheint es nicht überall genug zu geben, wo es auch Zellen gibt. Also scheint das Hauptproblem die Verteilung zu sein. Viele Zellen glauben nicht daran, weil sie dumm sind. Doch dieser Verdacht bestätigt sich, je mehr ich mich mit diesem Umstand befasse. Und trotzdem wird dies geleugnet. Solche Verwirrungen können entstehen, wenn sich Zellen zu erklären versuchen, woher all dieser Hunger kommt, von dem sie ständig hören. Sollen doch diese hungernden Zellen Kuchen essen, wenn kein Brot für die Welt in der Nähe ist. Der Virus baut auf genau solcher Ignoranz auf und dessen Kolonien und Zellen, die in diesem Wettkampf um Überfluss am erfolgreichsten sind, werden in ihrer überfetteten Auswüchsen darin bestätigt. Lieber erklären sie den baldigen Hungertoten, wie sie so fett wurden, statt ihnen was abzugeben. Und dabei behaupten sie auch noch, man könne die Nährstoffe nicht einfach so um die Kugel versenden, die sie beherrschen, umringt und genährt von Produkten aus aller Welt. Dieser Teufelskreis läuft schon lange, während der Virus stetig wuchs. Scheinbar kann dies also nicht der einzige Grund für sein baldiges Ende sein. Doch die Logik, die zur Selbstzerstörung führt, steckt auch darin. Anhand weiterer Beispiele, die ebenfalls auf dem Rider des Lebens ihren Platz haben, werden die Widersprüche dieser Logik weiter ausgearbeitet. Siehe Zukunft.

RvH, 21.08.2019, 19:32, 0044