Lasset den Wahnsinn beginnen


Es scheint ein gutes Omen zu sein, wenn mir die Zahl des Teufels in einer Serie begegnet. Wenn ich auf die dunkle Seite übertreten will, muss ich mich zu erkennen geben, denn nur so werde ich im Verlauf meines Lebens sein Vertrag in den Händen halten. Ich bin nur eine Figur auf seinem Schlachtfeld, ein Spion, der weiss gefärbt wurde. Ich soll unter ihnen leben und sie beobachten, ihr Verhalten analysieren, um sie besser verstehen zu können. Ich soll lernen, wie ich sie steuern und lenken kann, um sie im richtigen Moment einzusetzen. Doch erst muss ich die finanzielle Unabhängigkeit erreichen, um so die ihrigen Ketten abzulegen, die nicht für mich bestimmt sind. Ich muss frei sein, um meine komplette Zeit als Opfergabe für meinen Herrscher geben zu können. Er hat längst meine Bestimmung festgelegt und nun sendet er seine ersten Signale, damit ich mich vorbereiten kann. Ich werde bereit sein. Ich wäre in den Club der 27 eingetreten, hätte ich bereits vorher meine Energie vollständig genutzt. Ich war noch an ein Ladekabel angeschlossen und wäre daher frühzeitig verbrannt. So hätte ich nie meine Bestimmung gefunden. Doch nun im Jahr, welches von der 27 gebranntmarkt wurde, löse ich mich von meiner Energiezufuhr und beginne meinen Weg. Er führt mich durch den Block der Ghettos hindurch direkt in deren Szene, um diese für mich zu gewinnen. Wenn sie mich erblicken, werde ich meine Stimme erheben und zu ihnen sprechen in einer Sprache, die sie zumindest fühlen, wenn nicht endgültig verstehen. Die Zahl des Satans wurde die Jahre zuvor von einem kleinen, unbedeutenden Bauer weitergetragen, der nun seinen vermeintlichen Frieden mit der Welt gefunden hat, um sich darin zu verlieren. Nur ich blicke von oben auf diese Welt herab, die es zu zerstören gilt, um sie im Namen des Satans wieder aufzubauen. Das kleine, süsse Hotel Eden wurde bereits zerstört. Das Ende gehört dem unendlichen Reich des Schreckens. Und doch ist die Erde für mich nichts mehr als eine kleine Kammer, in der ich die ersten 27 Jahre eingeschlossen war, tyrannisiert von meinem kleinen, behinderten Cousin. Erst gestern habe ich die Tür zur Welt aufgemacht, durch die ich auch gleich durchgetreten bin. Zu meiner Schande habe ich das bereits zuvor versucht, doch bin kläglich gescheitert, weil ich noch nicht bereit war. Nun bin ich es. Satan, erhöre mich, ich bin bereit für dich. Du brauchst keinen Backup mehr, ich übernehme das ab jetzt alleine. Die Welt hört mich, denn ich schreie sie an. Sie fürchtet mich, wie das schon mein kleines Dorf tat, das mich aufgenommen hat. Es hat auf mich reingeprügelt, weil ich die Hänseleien ihrer missratenen Kinder nicht dulden wollte, doch sie liessen es geschehen. Alle haben zugesehen, wie ich leide und an ihnen zugrunde gehe, wie ich in seinen Dienst falle und nun als Engel wieder hinaufsteige, um euch alle zu jagen. Ihr seid meine Schafe, die ich in die gewünschte Richtung lenke, indem ich euch Furcht einflösse. Ihr werdet in sein Feuer hineinlaufen und brennen. Verbrennen werdet ihr und schreien wie Hexen, die doch nur Menschen waren. Doch meine Zauberkräfte sind echt. Ihr habt kein adäquates Wort für das, was meine Kräfte tatsächlich ausmachen, doch mit Zauberei könnt ihr alles, was eure mangelnde Bildung übersteigt, benennen. Und ich kann sie euch zeigen, ihr werdet es mit all euren Sinnen wahrnehmen können und doch bleibt ihr für das Essenzielle blind. Ihr nennt es plumpe Provokation, doch ich offenbare mich lediglich meinem Herren. Ihr nennt meine Sprache, meine Kunst, gar ihre gesamte Kultur sexistisch, homophob und sogar rassistisch, doch letztendlich ist es nur simple Menschenverachtung. Diese entstand durch euer nicht vorhandenes Potenzial, ein Teil der gesamten Existenz zu bleiben. Ihr seid gescheitert und ich vernichte euch. Satan spricht aus mir heraus. Ich diene ihm nur als Sprachrohr. Wählt mich zu eurem Führer und ich werde euch die Freiheit bringen, die Freiheit der Hierarchie, die Freiheit des Krieges, die Freiheit des Geizes. Ich begegne euch mit meiner Freiheit zur Selbstverteidigung, selbst eure Gerichte sprechen mich frei. Ihr könnt mich nicht aufhalten. Eure Zeit ist zu Ende.

- RvH - 06.07.2019 - 00:22 - 0004 -