Es darf gefeiert werden


Willkommen beim 10. Jubiläumseintrag, von dem ihr live Zeuge werdet. Eigentlich könnten wir jetzt die Gelegenheit nutzen, uns besser kennen zu lernen, doch ihr langweilt mich. Daher möchte ich diesen Moment gespannten Schweigens dafür verwenden, um dieses Schauspiel, welches generell hier auf rapoderclub27.blogspot.com passiert, genauer zu erläutern. Ich stelle mir die aktuelle Situation vor, wie ich auf meinem Sofa sitze und mit mir selbst spiele. Aber anstelle von einer Kamera installierte ich vor einigen Tagen einen Blog, diesen hier, und hoffe, dass mir irgendwann jemand dabei zuschaut. Die Vorstellung macht mich schon echt geil und wie wird es erst sein, wenn ihr mir tatsächlich zuschaut, wie ich mich und meinen Ruf gnadenlos zugrunde richte? Denn nicht weniger ist mein Ziel mit meinem Schaffen, auf dass nicht nur alle, die mich kennen, sondern alle auf mich herabblicken werden und lebensgefährliche Gedanken an mir ausprobieren. Ich rede nicht von Mord, sondern von Fremdscham. Denn vielleicht lachen mich auch alle aus, das kann ich noch nicht wissen. Mein Gewissen ist rein mit dem, was ich hier tue und kann mir eigentlich auch nicht vorstellen, warum das jemand anekeln sollte. Doch vielleicht ist meine Wahrnehmung bereits so sehr verzerrt, dass ich das nicht mehr richtig einschätzen kann. Aber vielleicht bekomme ich trotzdem Zuspruch, was mich in meinem Selbstbild bestätigen würde. Und ich würde durch die positiven Erfahrungen immer extrovertierter und drehe mich immer schneller um mich selbst, bis ich durchdrehe. So oder so ähnlich könnte ich die aktuelle Überlegung formulieren. Das ist die Gefahr eines solchen Freestyle-Schreibens, das ich hier praktiziere. Eine Art Selbsttherapie, die nicht nur mir helfen soll, mit diesem Wahnsinn in unseren Köpfen klar zu kommen. Nicht weniger ist meine Bestimmung und meine Aufgabe, diese fristgerecht zu erfüllen. Der Abgabetermin ist am letzten Tage meines 27-jährigen Lebens, den ich hier nicht verraten werde. Dann habe ich überlebt und ihr werdet mich nie wieder los. Ich ergreife euch verbal und lasse euch nie wieder gehen, ich spiele mit und vollende an euch meine widrigen Gedanken, die ich Kunst nenne, um sie vor mir selbst zu rechtfertigen. Ich bin nur ein Produkt dieser Zeit, ein leidenschaftlicher Psychopath voller Empathie für die Schmerzen, die ich euch zufügen werde. Ich vergleiche mein Bedürfnis danach gerne mit Menschen, die sich ritzen. Ich vollende meine Taten dann, wenn ich was fühlen will. Ansonsten bin ich taub für all die Sinneseindrücke, die auf mich einprasseln und mich quälen wollen. Ich will euch spüren, ich will mit euch spielen, über euch lachen, wie drollig ihr eurer Angst Ausdruck verleiht, wenn ihr mich anblickt. Und ich komme direkt aus dem Bildschirm in euer Gesicht und lecke es danach ab wie ein Hund. Wenn ihr dieses Gefühl empfindet, habe ich mein Ziel erreicht. Ein abartiger Schock, gefolgt von einem nie dagewesen Abscheu auf diese Welt, den ihr nicht für möglich hieltet. Vergesst nie, dass ich es gewesen bin, der euch diese Gefühle ermöglicht hat. Ich bin der Erlöser eurer Illusion eines guten Lebens. Ihr erwacht in der Hölle dieses Planeten und merkt erst jetzt, wie heiss es in den letzten Jahren geworden ist. Vorher war die Hölle noch zugefroren, doch nun beginnt die Apokalypse. Der Antichrist brauchte 17 Jahre länger als in den Guten Omen erzählt. Ihr habt lediglich meinen kleinen Bruder in die Hände dieser anderen Eltern gebracht. Satan selbst brachte mich zu den Meinigen und hier bin ich nun. Ich kündige mein baldiges Kommen an, ihr werdet es wissen, wenn ihr mich hört, dass ich die Wahrheit gesagt habe. So etwas habt ihr noch nie gehört, denn mich gibt es nur einmal. Gekommen, um euch euer geliebtes Heim zu nehmen, welches ihr nicht geehrt habt. Meine Wut auf euch gab der Erde den letzten Hitzeschlag, werden nie entstehende Biografien über mich erzählen. Meine Kunst ist für die Gegenwart und ich haue die Zitate nur so raus, um mir meine Autobiografie vorzustellen. Es macht mir Freude und mich auch etwas geil. Denn ich bin stellvertretend für alle Menschen der grösste Narzisst dieses Planeten. Wenigstens das habe ich bereits erreicht. Bei euch kann man das noch gesunde Selbstliebe nennen, wenn man sich eure süssen, kleinen Selbstbeweihräucherungen von hier oben aus ansieht, nachdem man rangezoomt hat. Doch ich schweife ab. Es geht hier eigentlich um mein Jubiläum, welches ich mit mir selbst feiere.

- RvH - 08.07.2019 - 20:38 - 0010 -