Die Zerstörung von irgendwas, ich will
es jetzt beginnen. Wer könnte mein nächstes Opfer sein? Irgendwas Schwaches,
das sich nicht wehren kann. Wo gibt es besonders viele unfähige Leute auf einen
Haufen versammelt, die bestenfalls eine nicht unbedeutende Aufgabe haben, diese
aber vorzüglich verkacken? Ich denke doch an irgendwas Konkretes, wenn ich die
Grundzüge meines Opfers bereits so gut beschreiben kann. Was könnte es nur sein?
Wenn ich mir einzelne Punkte meiner Biografie durchdenke, fallen mir so viele
unfähige Menschen ein, was es schwieriger macht, herauszufinden, was mir auf
der Zunge liegt. Wo war es denn besonders schlimm? Vielleicht handelt es sich ja
dabei um diese eine Sache, die ich wirklich aus freien Stücken machen wollte,
da ich mich grundsätzlich darin gesehen habe, so als Hobby nebenbei? Die wahre
Berufung bleibt die Gleiche, doch im Verlauf eines Lebens sollte man doch ruhig
auch mal andere Dinge ausprobieren, als die, die am meisten Spass machen. Es
gibt hier immerhin auch noch eine ganze Welt zu retten, die wir uns schon sehr,
sehr lange gaaanz langsam aufbauen und die immer noch fatale Fehler in der
grundsätzlichen Konstruktion aufweist. In solchen Dingen möchte ich mithelfen
und ich wüsste auch schon, wo ich am nützlichsten wäre, ganz unkapitalistisch
gedacht. Doch auch dieser Aspekt wäre abgedeckt. Ja, ich rede von etwas, für das
es sogar verschiedene Berufsausbildungen gibt und somit auch verschiedene
Institutionen, die in verschiedenen Bereichen dieses weiten Feldes tätig sind. Es
handelt sich dabei um die Pädagogik und Aussenstehende meines Genres werden es
befremdlich finden, doch in der Zunft des Hip-Hoppers durchaus eine beliebte
Berufswahl. Doch wenn man ein Gangster with a Conscience ist, versteht man was
von Aufklärung in dieser kaputten Welt. Wir sind nicht alles asoziale
Hurensöhne wie die 187 Frauenschlägerbande, wir sind lediglich Teil der grössten
Kultur diesseits unseres Universums. Danach kommt dann der Metal und co. Und
auch dort versteht man was vom Leid dieser Welt, an der wir alle doch nur
teilnehmen möchten und dabei auch mal Spass haben wollen. Und ein Ort, an dem
die Aussortierung der Gesellschaft letztendlich jeden trifft und das schon sehr
früh im Leben, ist seit jeher die Schule. Und ich als Mobbingopfer habe
definitiv kein positives Prägungsgefühl von diesem Ort mitgenommen, und doch
kann ich mir gut vorstellen, dorthin zurückzugehen und all das Leid direkt und
jeden Tag mit dem Bewusstsein und Erinnerungsvermögen eines Erwachsenen zu ertragen.
Was bewegt mich denn zu solch einem masochistisch anmutenden Handeln? So oder so
ähnlich lauten Fragen, die man beantworten muss, wenn man sich für die
Ausbildung als Lehrperson bewirbt. Was ich auch beides getan habe und mich
sogar auf den Beginn gefreut. Während des Vorkurses für die Aufnahmeprüfung, die
Leute bestehen müssen, die nicht vom Gymnasium gewürdigt wurden, begann
abermals ein bitteres Erwachen. Es kursierten Geschichten über selbsternannte
Mentoren, die nur ihre Sicht der Dinge in diesem sehr intuitivem Feld der Pädagogik
gelten lassen. Auch sonst zerbricht die naive Hoffnung auf eine grossartige
Welt der Bildung, wenn man sich all diese Schreckgeschichten anhört, die grundsätzlich
dasselbe sagen. Die Pädagogische Hochschule Zürich ist scheisse. Und nicht nur
die in Zürich, vermutlich alle. Hauptsache man macht sich bereit für den Bachelor,
der einem zum Schluss gnadenlos durchfickt. Die Augen haben bis dahin bereits
aufgehört zu blinken. Denn hier an der Europaallee geschehen schlimme Dinge im
Namen der Pädagogik. Auch hier findet eine perfide Aussortierung statt, die
sich nicht damit rechtfertigen lässt, dass man keine überforderten Leute auf
die Kinder loslassen will. Es soll natürlich auch darauf geachtet werden, alles
andere wäre verantwortungslos. Doch dieser Verantwortung werden diese
machtgeilen Ausbilder nicht gerecht, wenn sie bereits in den ersten beiden
Monaten eine durchrationalisierte Methode anwenden, um mögliche Überforderte
auszusondern. Um es vorweg zu nehmen, ich wurde nicht geschmissen, sondern bin
freiwillig gegangen, doch auf dieser ersten Schwarzen Liste bin ich gelandet. Der
Grund lag nicht an einer möglichen Unfähigkeit, mit Kindern umzugehen, diese
Fähigkeit wurde sogar von allen hervorgehoben, ob Mentorin oder
Kindergärtnerinnen. Nein, der Grund war lediglich eine erste organisatorische
Überforderung und der Mangel an extrovertiert dargestellten Motivationsgehabe,
was an dem nicht ausgedruckten Lehrplan festgemacht wurde. Man möge mich für vollkommen
verblödet halten, doch ich ging davon aus, man würde hier in dieser sogenannten
Mentorengruppe, auch als Alpha Mentoring Gruppe bekannt, näher darauf eingehen,
so als Teil der Ausbildung, die ich für ein Semester bezahlt habe, wo ich doch
nur zwei Monate da war. Eine Rückerstattung fand nicht statt, diese geizigen Kapitalistenschweine.
Doch nein, es wurde hier lediglich viel zugehört und der Mentorin dabei
zugeschaut, wie sie sich gerade in ihrem Ego wühlt. Dabei konnte sie nicht
einmal einen Satz fliessend zu Ende sprechen oder gar auf den Punkt kommen. Das
einzig sinnvolle an diesem ganzen Tag voller Floskeln war die klischeehaft klingende
Reflektionsrunde, die viel zu kurz gehalten und in der jeweils nur zwei
Themen von ebenso vielen Studierenden besprochen wurde. Hier hatten wir endlich
mal ein bisschen Zeit, uns zwischen den vollbepackten Tagen über unsere
Erfahrungen in den Praxistagen auszutauschen. Die Pausen sind wie an jeder
Schule viel zu kurz und der Abend voll mit Hausaufgaben, dass auch ein stärkendes
Gespräch zwischen befreundeten Mitleidenden zu selten möglich ist. Und das Kafi
Schnauz und die Therabierbar sind zum saufen da. Ja, der Pädagogische
Hochschulstudent hat einen derben Humor, wie man an den Namen der in der warmen
Jahreshälfte wöchentlich stattfindenden Trinkgelegenheiten ansieht. Gründe dazu
gibt es genügend, was alle wissen, die dort studieren wie auch alle deren Bekannte,
mit denen sie schon über diesen Abschaum von Ausbildung geredet haben. Selbst
diese eine, bei der ich danach mal ein Vorstellungsgespräch hatte. Und auch
diese eine, die mir davor eine Hiobsbotschaft gesandt hat, indem sie mir von ihrem
frühzeitigen Ende der Ausbildung erzählt hat. Und auch unser Leben nach der PH
ist dasselbe. Erst einmal nichts machen. Man will es nicht zugeben, doch dieser
Scheissverein hat uns beide endgültig depressiv gemacht. Nun also folgt mein Resümee
aus dieser Zeit voller Schmerzen: Studis aller PH’s, vereinigt euch!!!
- RvH - 19.07.2019 - 22:51 - 0020 -