Ihr manipulatives Ebenbild fährt ihre Krallen
weiter aus, so dass es nur noch eine Frage der Zeit ist, bevor sie sich uns
schnappt und ihren Geiern zum Frass vorwirft. Sie schleichen öfters an unserem
Haus vorbei und plappern immer abstrusere Sätze vor sich hin, die mittlerweile
nicht mehr unseren Einzug zum Thema haben, sondern unseren Auszug. Als hätten wir
uns spontan nach den ersten Wochen dazu entschieden. Dem ist nicht so. Seltsame
Wolken ziehen über diesem Kaff auf und scheinbar wissen sie schon sehr genau, wo
sie ihren Blitz einschlagen lassen. Hätte ich doch nur einen effektiven
Blitzableiter, doch dieser vergammelt im Keller nebst den unzähligen Leichen,
die wir seit unserer Niederkunft gesammelt haben. Es sollte ein friedlicher
Neubeginn sein, doch das verdammte Schicksal Satans lässt uns nicht in Frieden.
Der Krieg ist längst im Gange. Erst heute Mittag schlugen wir unwillkürlich
zurück, als eine Szenerie unsere empfindliche Seele tangierte und aufschreckte,
aufschreien und bis zur Flucht der Meute diese beschimpfen liess. Nach der
täglichen Medikation tauchten wir ein ins Nirvana und als dürfte diese Illusion
nicht zu tiefgreifen, riss uns eine indirekt formulierte Drohung aus dem
Halbschlaf. Unsere Antagonistin scheint dafür verantwortlich zu sein. Der Rauch
aus der Gerüchteküche flog an unserem Heime vorbei und verpestete die Luft um
uns herum, um unseren Geist zu vergiften. Dies Manöver war erfolgreich und
bestärkt mich und meine Kunstfigur in der Entscheidung, die Show ins reale
Leben zu übertragen, auf dass der fliessende Übergang einen Graben um unser
kleines Schloss formt, der Feinde vor unseren Toren ersäufen lässt. Der
Mittelfinger des Grauens, der an der eingeschlagenen Kellerfensterscheibe den vorbeiwandelnden
Zombiez erscheinen wird, könnte dies demnächst eigentlich mal tun. Dann gäbe es
auch mal selbstinszeniertes zu hören, statt den dilettantischen Manipulationsversuchen
einer veralteten Tratschurgrosstante. Dies würde unser Vorhaben, häufiger mit
offenen Ohren gen Aussen zu schreiben, entgegenspielen und schmerzhafte, nur so
von Scham überdeckte Momentaufnahmen schaffen, die ein wenig mehr Swag in dies
Projekt trägt. Wie lange kann ich eine Dorfgemeinschaft auf mich hetzen, bis
sie mich mit Fackeln & Mistgabeln aus ihrem Kaff jagen wie Kafka? - RvH -
mach Platz da! Dies ist eine Aufgabe für Gonzo-19, der dringend praktische
Übung benötigt. Und dies Gedankenspiel hier bietet sich nur so an wie ein
williges Groupie, das aus gemeinsamen Stunden kein Metoo-Drama macht. Ich
schweife ab. Diese leichten Opfer könnten wir mit solch einer Aktion ebenfalls
anlocken, sobald zum Mittelfinger auch noch ein Link erscheint. Ein Link, der
erst die Ohren fickt und dann ihr Herz. Ein Infarkt für die eine, ist ein
Orgasmus für die andere. Untervögelt sein ist keine Schande. Deswegen müssen wir
der Gerüchteküche nicht noch solch schmutzige Geschichten nachliefern. Ein
kunstvoll arrangierter Schockmoment mit nachhaltigen Nachbeben genügt so weit.
Die pikanten Details lassen sich hier finden für diejenigen mit der nötigen
Musse, sich diesen Wahnsinn zu Gemüte zu führen. Din Vater wird für die notwendigen
Gewaltfantasien sorgen, die als Abschreckungsmaterial dienen. Polizeilich verharmlost
wurden wir bereits, daher sollten diese Wildschweine in Uniform kein Problem
mehr darstellen. Nur ein Bezirk weiter wird man bestimmt schon von uns und
unserem Vorhaben eines terroristischen Anschlags gehört haben. Ist immerhin
noch immer keine alltägliche Angelegenheit. Diesem gesellschaftlichen Zustand
wirken wir allerdings schon jetzt mit aller Stimmgewalt entgegen. Scheiss auf
mich und mein Wohlergehen. Dies ist ohnehin nur eine Illusion, die nie
Wirklichkeit war und auch nie sein wird. Eine Träumerei, von der ich mich
loszulösen habe, damit ich mich endgültig in die Arme von Satan & Gonzo-19
fallen lassen kann. Letzterer hat mir gerade zugehupt. Und gleich - nach einer
kurzen Denkpause - nochmals, um mich für einen würdigen Abschluss auf deine
Mutter wachzurütteln. Ich komme gleich, doch vorher muss ich noch schnell den
Bogen spannen, um sie damit ans Bett zu fesseln, dass sie mir und meinen
Ungetümen auch ja nicht ausweicht. Dies wäre eine unbefriedigende Vollendung
eines Kunstwerks ungesehen inmitten eines noch viel grösseren Kunstwerks, dessen
Kontraste schon genug beschrieben wurden. Nun gilt es, diese zu erkunden und zu
erfahren, auf dass wir alle gemeinsam in Panik geraten und aufeinander losgehen
selbst in unseren hochwohlgeborenen europäischen Landen. Auf einen guten
Inzestfick!
- RvH - 26.09.2021 - 17:28 - 0415 -