Des Dachdeckers Verwechslung

 
Zurück im Bünzlighetto muss noch zwingend festgehalten werden, dass dies ständige Gehämmere von 07:00 Uhr bis irgendwann gegen Feierabend nicht vom Schreiner kommt, sondern von den Dachdeckern. Gute Nachrichten sind dies, denn das bedeutet, dass diese nervenraubenden, im Sekundentakt auftretenden Schläge in naher Zukunft ein Ende finden werden. Das Gebäude, das gebaut wird, schaut so aus, als ginge es nicht mehr allzu lange, weswegen wir uns danach neu an der Geräuschkulisse orientieren können. Als mir dies bewusst wurde, da konnte ich den mir ohnehin lästigen Unmut zu halbwahnsinnig schreienden Kindern grösstenteils hinter mir lassen und mich gar über diese masslos übertriebenen Lärm erfreuen. Denn mit nicht weniger Wahnsinn und vollkommenem Dadaismus wird meine Black Death Reihe durchtränkt sein, deren Idee mittlerweile über ein Jahr in der Vergangenheit liegt. Einst wollte ich diese Musikstücke im Sinne des Becoming a one Man Metalband hinausscheissen, doch musste ich mich noch erst aus meinem einstigen Loche hinausschreien, damit ich dies künstlerisch hochwertige Geschrei vorantreiben konnte. Leider kam ich nie dazu, die stundenlangen, ohne auch nur einer Sekunde unterbrochenen und vermutlich Selbstgespräche der Untermenschfotze neben mir aufzunehmen und als Intro für das erste Black Death zu verwenden. Ich kam mir immer ein wenig Stalkingmässig vor. Keine Ahnung wieso. In meinem genialen Geiste entwickelten sich Szenarien, in denen sie anhand ihrer künstlichen Stimme erkannt und daraufhin ausgelacht, entlarvt und schliesslich verspottet würde, doch dies soll anders geschehen. Jünger, ihr wisst Bescheid, wenn ihr aufmerksam gelesen habt. So viel dazu. Es wird keine Schreinerei in Flammen aufgehen, sondern eine Unterburg mit der Zahl 21. Dies ist weder die Zahl des Teufels, noch der Illuminati. Dies ist die Zahl des Gestörtesten Mannes der Schweiz, der ungefähr in dem Alter von einer Nutte entjungfert wurde. Egal, eine herzzerreissende Strophe, die diesen Fun Fact meines erbärmlichen Lebens dramatisch und zum Heulen perfekt geeignet beschreibt, wird auf dem ersten Mixtape mit dem Namen Gratis Bitch: SXTN’s Asozialisierungsprogramm erscheinen. Auch weitere Namedropings von nie dagewesenen musikalischen Veröffentlichungen meinerseits dürfen noch genannt werden. Zum Beispiel hätten wir da noch das zweite Mixtape mit dem Namen Gratis Bitch: Indianer vs. Germanä. Aber auch das erste Album Ein Wäg füehrt uf Rom darf nicht ungenannt bleiben. Wenn wir schon dabei sind, dann sollte auch gleich noch die Namen der RoC27 Bücher aufgelistet werden, deren Rohstoff seit gut zwei Jahren und zwei Monaten vor sich hinbrütet - Der Beginn einer Saga - Die Fortsetzung einer Saga - Die Mitte einer Saga - Die Vollkommenheit einer Saga - Das Ende einer Saga. Zur Vollkommenheit: Dies bedeutet, dass ich im nächsten Jahr 2022 jeden beschissenen Monat abliefern muss. Mir bereitet schon die dritte Trilogie des Jahres unglaublich Mühe, wie man am Datum unten entnehmen kann und dann will ich gerade nächstes Jahr, in dem ich einiges wieder auf die Beine stellen muss wie z.B. der Broterwerb Unmögliches schaffen? Ok, wir schreiben hier gerade 13 Texte an zwei Tagen, weswegen es mit dem nötigen Input und dem reduzierten Drogenkonsum durchaus machbar ist, aber auch Arbeit frisst Zeit. Und ein Verlag, der mich für zwei bis drei Jahre finanziert mit einem Monatslohn von 4000, ohne dabei dies als Vorschuss zu deklarieren, wodurch ich mir nur unnötige Schulden auferlegen würde, ist vermutlich schwer zu finden. Und ahja, dies erste fucking Buch beziehungsweise das erste Manuskript muss auch irgendwann abgetippt, korrigiert und mit Anmerkungen angereichert werden - nebst all der Musik. Weswegen ich mit dem Gedanken spiele, ins Gefängnis zu wandern, wo ich genug Zeit hätte. Es müsste etwas sein, mit dem ich die letzten beiden RoC27-Jahre füllen könnte. Ein Mord. An einem Dachdecker, mit dem ich erst gerade Frieden geschlossen habe. Schwierig wäre es nicht. Ich müsste nur auf das Haus kommen, das wohl kaum abgeschlossen ist, mich vielleicht vorher als Bauarbeiter verkleiden und stillschweigend zwei, drei dieser Opfer runterstossen. Es ginge bestimmt nicht lange, bis die gesamte Nachbarschaft mit ihren dreckigen Fingern auf den sonderbaren Neuling zeigt und ich nur noch zu gestehen hätte, um schliesslich eingesperrt zu werden. Vielleicht komme ich ja auch nur in eine geschlossene Anstalt, wo weniger gefährliche, aber genau so interessante Gonzo-Storys passieren, die ich live dokumentieren könnte. Oder ich bringe sie einfach so um. Einfach weil es Spass macht. Sagt man doch so, oder etwa nicht?
 
- RvH - 29.09.2021 - 12:28 - 0422 -