Ein bisschen Wahnsinn muss sein. Ich
entschied mich gegen die Hilfe von Satan und er liess mich erbarmungslos
auflaufen. Ein Tag voller Arbeit, die einst meine geliebte Kunst gewesen ist.
Und nun ist es dunkel draussen und der Abend versinkt in Stress. Ein Leerer
Kopf wird abgesucht und freut sich kaum über Geschenke, die er findet. Denn sie
sind nicht vom Osterhasen. Dieser wird nämlich vermisst. Es könnte auch daran
liegen, dass es mittlerweile zu kalt ist für den kleinen, doch möglicherweise
eben doch nicht. Vielleicht ist er endgültig seinen Depressionen erlegen. Ich
werde ihn morgen mal suchen. Doch eigentlich ist es mir egal, was er tut. Ich
bin zu sehr mit mir selbst beschäftigt, als dass ich mich noch um ein weiters
Wesen kümmern könnte. Ich verachte mich selbst für den letzten Monat, der mich
in diese Situation gebracht hat. Ein Junkie auf Abwegen wird beschenkt und
könnte noch heute davon zehren, doch sprang er direkt in seine Sucht hinein und
liess alles in kürzester Zeit in Rauch aufgehen. Nach diesem Text bleiben immer
noch zwei und ein wahnsinniges Assoziationsspiel ist kaum zu erreichen bei all
den Worten, die ich bereits aus mir herausgepresst habe. Qualitätseinbussen nun
doch erreicht. Doch halt, für dieses Urteil ist es noch zu früh. In den
nächsten Tagen erst ist der Prozess der Verarbeitung dieses Schocks vollzogen
und eine Ruhe könnte einkehren, die mir die wahre Qualität offenbart. So möge
es geschehen. Wie auch ein sparsamer Monat, der folgen soll, um meine Zahl im
Plus zu halten. Dies ist nötig für eine angemessene Eindeckung für den Winter,
der naht. Hallo Herbst, du degeneriertes Zwischenstadium, wie geht es der Jahreszeit
meiner trostlosen Geburt? Dein erster Monat war also noch etwas zu warm, um dich
so zu nennen? Du bist ja noch langweiliger als ich. Doch schon bald wirst du
richtig Fahrt annehmen und die ersten Obdachlosen sterben lassen? Schon interessanter,
zumindest zynischer. So gefällst du mir schon besser und deine Trostlosigkeit passt
zu deinen Kindern. Nur weiter, erzähl, denn mir fällt nichts ein. Ich solle
mich ficken und mir nicht einbilden, ich sei so frei gesprochen von der
Verantwortung, dieses Gespräch am Laufen zu halten? Spiegelst du mich etwa und
meine Erfahrungen als Introvertierter? Verspottest du mich? Schon wieder diese
Fragerunde? So plane ich halt meine Kundschaften für morgen, die vermutlich nicht
sonderlich ertragreich werden. Ein Dienstag ist ein schlechter Tag für sowas,
da montags meist die Strassen gesäubert werden und Aschenbecher geleert und die
Wahrscheinlichkeit zudem kleiner ist, dass mir fleissige Kiffer etwas hinterlassen.
Doch eigentlich sollte ja im nächsten Monat wirklich mal ein ernstzunehmender
Entzugsversuch entstehen, damit ich am Ende nicht wieder am selben Punkt bin wie
heute. Beschissene Ausgangslage. Doch ein Meister, ja, ja, meistert das mit
Bravour und Glamour, die ihn anstrahlen, als wäre er bereits ein Star. So möge
die Reise weitergehen an diesem einen Punkt, wo die letzte zu Ende ging. Die
Wiese des Osterhasen. Ich führe euch, die ihr hier seid, weiter nach unten, wo
die Hölle neue Formen annahm. Eine steile Strasse führt hinunter, an deren Ende
wir nach rechts abbiegen werden. Hier ist Vorsicht geboten, denn immer wieder
sieht mich hier ein unerwünschtes Augenpaar, das mich voller Verachtung
anblickt, da ich die Pläne von dessen Besitzer durchkreuzt habe, mich als
Zugang eines Paradieses zu missbrauchen. Doch bald sind wir an der schlimmsten
Stelle vorbei und wir überqueren kurz vor der Kreuzung die Strasse, um dann am
Ende dieses Parkplatzes in einen kleinen Weg zu gelangen, an dessen Ende wiederum
unser erstes Ziel ist. Abermals eine Bank, die öfters besucht wird. Leider
werfen diese Besucher ihre Blüten in den Bach, wo sich manche verfangen und
auch Tage später noch eingesammelt werden können. Das Wasser kommt dem
Geschmack nicht sonderlich gut, doch es funktioniert. Und schon wieder müssen
wir hier eine Pause einlegen, denn ich bin viel zu müde, um noch weiter zu
laufen. Ich will nicht mehr, ich will nicht mehr, ich will nicht mehr. Erst
einmal essen, um Energie zu tanken und danach beenden wir diesen Leistungsdruck
schwungvoll und mit dem nötigen Stile, wie es ein Meister gewohnt ist. Noch 2.
RvH, 30.09.2019, 20:20, 0079