Die Erde: Eine Kugel?

 
Lassen wir uns doch mal auf dieses Gedankenexperiment ein und stellen uns vor, unsere flachen Landschaften, in denen wir uns bewegen, würden an den jeweiligen Enden zusammenlaufen und eine Kugel bilden. Da hätten wir dann vier bis fünf Kontinente - je nach Quelle, der man vertrauen möchte - die von Massen an Wasser umgeben und von naiven Zeitgenossen bevölkert sind. Die erste Absurdität, die sich aufdrängt, wäre die nicht zu leugnende Tatsache, dass Europa und Asien eigentlich ein und dieselbe Fläche darstellen und an zu vielen Stellen zusammenlaufen, als dass hier von zwei Kontinenten gesprochen werden könnte. Es scheint so, dass hier ein erster Versuch unternommen wurde, wie weit man gehen könnte, bevor die Bevölkerung aufschreit und sich auf den inneren Zusammenhalt beruft. Doch dieser Aufschrei kam nie und höchstens verschwurbelte Lehrer, die erst von zwei unterschiedlichen Kontinenten reden, deuten dezent nebenbei an, dass doch in wenigen Kreisen von Eurasien gesprochen wird, als wäre dies eine längst überfällige Feststellung. Damit sich diese Tatsache aber nicht allzu weit verbreitet, muss nur gelegentlich auf die grossen kulturellen Unterschiede der beiden Weltregionen hingedeutet werden, so dass eine mögliche Verbundenheit sogleich wieder vom Tisch gefegt wird, um ja nicht ins Grübeln zu kommen. Jetzt stellt sich hier also die Frage, ob diese Unterschiede von Anfang an gewollt waren, um den hinterfragenden Geist im Vornhinein mundtot zu machen, denn was wäre dies für eine Macht, die vom Volk ausginge, wenn sich auf dieselbe Landfläche einer Scheibe berufen würde? Da wäre zum Beispiel Amerika nichts mehr dagegen, was auf einen möglichen Ursprung dieses Glaubens hindeutet. Jedenfalls haben wir hier faktisch die Anzahl der Kontinente auf vier reduziert. Jetzt kommen wir in diesen Belangen auf eine schwieriger zu beweisende Theorie, die in den letzten Jahren aufgekommen ist und zwar die mögliche Nichtexistenz von Australien. Wenn es stimmt, dass die zahlreichen Touristen in Wahrheit nach Südamerika gebracht werden, wo kommen hingegen denn die Südamerika Touristen an? Eine schwierige Frage, auf die ich keine Antwort weiss, aber sollte dies stimmen, dann wäre mein Australienaufenthalt vor ein paar Jahren sehr authentisch gewesen, obwohl ich kein einziges Känguru gesehen habe. Die Leute sprachen alle Englisch in dem als australisch anerkannten Dialekt und die Gegend ausserhalb der Küsten nahm einen starken, wüstenhaften Charakter an, wobei ich nie weit genug ins Landesinnere eingedrungen bin, um mich von den Verhältnissen dort zu überzeugen. Der Küste entlang schien alles so weit unauffällig zu sein und weit und breit kein Südamerikaner, wie man sie aus amerikanischen Verfilmungen kennt. Vielleicht ist diese Nichtexistenz Australiens aber nur ein Scheinargument, um dem dahinterliegenden Vorwurf einer weltumfassenden Lüge ins Lächerliche zu ziehen. Also lassen wir diese möglicherweise hirnrissig riesige Inszenierung eines Kontinenten mal beiseite und konzentrieren uns auf den Ursprung der Kugelerzählung. Es war eine Zeit vor all den technischen Errungenschaften, die unsere heutige Zeit prägen und mit denen man leicht herausfinden könnte, wie es sich mit der Form der Erde tatsächlich verhält. Bevor sich nach und nach etabliert hat, die Erde sei eine Kugel, da war es für alle klar, dass wir auf einer Scheibe leben, denn der gesunde Menschenverstand sah nirgends etwas, das auf etwas anderes hingedeutet hätte. Zudem waren manche Teile der Welt noch nicht entdeckt worden, was zwar viele Wissenslücken offenhielt, doch von den Gleichen gingen auch die Reformer aus, die von einer Kugel predigten. Also letztendlich keine adäquate Zeit, um sich darauf zu beziehen und es kann nur darauf hingedeutet werden, dass wohl kaum, nachdem sich die neue Erzählung etabliert hat, noch gross daran gerüttelt wurde. Auch darf die Motivation hinterfragt werden von einem selbsternannten Universalgebildeten, der sich höchstwahrscheinlich nicht eingestehen konnte, etwas nicht zu wissen. Sind wir hier also dem Ego eines frustrierten Forschers zum Opfer gefallen, der sich selbst seine Macht beweisen wollte und es in den folgenden 2000 - wer weiss, wer weiss - Jahren allen bewies? Fragen über Fragen, die ich zwecks demokratischen Diskurs, der jegliche False Balance aufheben möchte, in den Raum des Internets stelle, der kaum besucht wird. Weswegen wohl, obwohl ich diese Scheisse hier schon so lange fabriziere? Eben. Ich möchte doch nur zum Nachdenken anregen. So tut dies und informiert euch von allen möglichen Perspektiven aus, denn ansonsten können Gegenargumente nicht entkräftet werden. Dies ist leider nötig, auch wenn es schmerzhaft ist. Ich selbst bin jetzt sogar noch verwirrter als vorher, weswegen ich nun diese Abhandlung vorerst abschliesse. Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit. 
 
- RvH - 27.05.2021 - 14:55 - 0362 -