Des Windes Eile fliegt ein Gedanke nach dem
anderen durch meinen ungewohnt nüchternen Kopf, der panisch nur versucht, nicht
seiner eigenen Schwäche zu verfallen. Dies erbärmliche Zuckergetränk hat sich
ihm bereits aufgezwungen und trotz widrigster Umstände, die ihm ein diskreter
Kauf am Automaten fast verunmöglichte, kam er dem Ziel seines Suchtgedächtnis
Bahnhof um Bahnhof näher, auf dass ihm zumindest heute die Kopfschmerzen
erspart bleiben. Dann kann er vielleicht ein wenig aufholen und so den Druck in
den nächsten Tagen senken. Und eine weitere Ausrede seiner Sucht besagt, dass
es immerhin was zu feiern gibt, denn dies kleine Häuschen könnte schon bald ihm
gehören, was dazu führen würde, dass er dann wirklich keine Ausrede mehr zur
Verfügung hat, um seinem Schicksal eines Rapstars auszuweichen. Es ist ein
schmales Ding - dies Tiny House - und die nächsten Schlafzimmer von fremden
Menschen sind deutlich mehr als einen halben Meter von überall in meinem neuem
Zuhause entfernt. Keine hässlichen Geräusche von Alkoholikern und
Untermenschen, keine gegen die Wand geknallten Gegenstände dieses
psychopathischen Hurensohnes mehr und auch die morgendlichen Telefonate dieses
paranoiden Ungetüms wecken mich nie wieder. Und der Keller - meine Güte -
dieser verdammt geile Keller, der genug Platz bietet für einen Aufnahmebereich
und ein paar Instrumente - vielleicht sogar ein kleines Sofa - und ich kann
mich jederzeit dorthin zurückziehen, um die Dämonen tanzen zu lassen, damit sie
nie mehr unwürdigen Abschaum anschreien, sondern die ganze Welt. Die Motivation
steigt mit jeder Sekunde und just in dem Moment habe ich mich dazu entschieden,
die Trainingseinheiten wieder seriöser möglichst jeden Tag durchzuziehen, denn
immerhin muss ich ready sein, wenn ich aus dieser Hölle flüchte und soll sich
der Abschaum um mich herum doch beschweren. Und soll dies doch dazu führen,
dass mich #eugenschäferundcoenteignen fristlos hinauswerfen. Daraus würde ich
nur ein würdiges Spektakel gen Ende meines Aufenthalts in fucking Regensberg
veranstalten, an dem mich mein eigenes kleines Bullenschweinchen
höchstpersönlich mit Gewalt hinausbegleiten muss, es aber alleine niemals
schaffen würde, weil er eine Pussy ist. Also müssen seine Nazikollegen für das
Grobe an die Sache ran, während ich das gesamte Dreckskaff anschreie, weswegen sie
sich denn von diesem - im globalen Vergleich - lächerlich kleinen Immobilienhai
tyrannisieren lassen. Und während ich an der Stammbeiz vorbeigetragen werde,
pisse ich dies erbärmliche Stück Scheisse so gezielt wie möglich an, auf dass
ihr mein Urin noch einige Meter weiter vom Wind in ihr hässliches Gesicht
geweht wird. Sie hat es verdient. Wie schaffe ich es in diesem Szenario aber,
den Pissern von gegenüber noch eins auszuwischen? Ein Tag davor ihre tausend
Kasten und Regale vor der Tür mit einer leicht entzündbaren, aber nicht riechenden
Substanz vollschmieren? Aber wie dann das Feuer entfachen? Schliesslich verlangt
mein fulminanter Abgang nach physischer Gewalt von Bullenschweinchen, weswegen
ich kaum ein Feuerzeug aus der Tasche ziehen und unauffällig gegen die Nachbarswohnung
halten kann. Und mein Urin muss ich mir für dies ständig betrunkene Miststück
aufheben. So richtig kann ich es noch immer nicht fassen, was für ein
verdammtes Glück ich hatte, dass nach einer langjährigen depressiven Phase, in
der all mein Erspartes verschwand, die Lücke im Lebenslauf eine Grösse erlangt
hat, die 90% aller Arbeitgeber ausschliesst und der Frust soweit angestiegen
ist, dass ein leichter Windstoss genügt, um mich in den Abgrund des Suizids zu
fegen, ich einfach in ein verdammtes Haus ziehe nur mit wohlhabenden Erzeugern
im Gepäck, die doch noch davon überzeugt werden konnten. Von ihrer Seite ist
dies zumindest endlich mal ein kleiner Ausgleich zu all dem Dreck, den ich
stetig häppchenweise von ihnen zu fressen bekam, auch wenn sie dies niemals
begreifen werden. All die Privilegien eines vermeintlich verwöhnten
Bonzenkindes trugen mir von Geburt an eine Verantwortung auf, die ich nun
optimal zu nutzen gedenke. Und es wird wunderbar. Der Mythos um Rome van Heer,
Gonzo-19 und dem Antichrist Messias des CHRAP wird mehr als ein leiser Furz
eines frustrierten Hip-Hoppers sein - nein, meine Lieben! - es wird ein Kampf
um das kollektive Gewissen der Menschheit sein, der noch viel anstrengender
sein wird als all die Scheisse meiner ersten drei Dekaden. Und wie ich mich
darauf freue! Manchmal trägt der Wind schon meine Stimme in euer Ohr, das
verschreckt aufhorcht, da dies Geschrei doch recht ungewöhnlich ist für die Landbevölkerung,
doch bald wird sie auch digital in die weite Welt des Internets getragen, auf
dass sie alle aufhorchen!
- RvH - 25.05.2021 - 16:16 - 0357 -