Alle gegen Alle

 
Eine 4-teilige Zerstörung eines Rohdiamanten des Raps ging soeben zu Ende und nun greife ich die Sieben an. Es sind die letzten Weissen Ungetüme auf einer 2-wöchigen Reise durch mein Innerstes, wo ich den immergleichen Dreck fand, den ich in die Welt hinausscheisse, weil ich es kann. Nicht alle können das und die, die es dennoch versuchen sollten, werden kläglich daran scheitern und bestenfalls als Negativbeispiel nicht einmal namentlich genannt, sondern höchstens andeutungsweise niedergestochen werden. Mir geht es bei solchen Seitenhieben nur allzu selten um eine kritische Auseinandersetzung mit dem Dargebotenen, sondern mehr um Druckablass. Überall um mich herum hängen halbgare Boxsäcke, deren einzige Existenzberechtigung scheinbar darin besteht, als whak betitelt zu werden. Doch auch nach jahrelangen Flüchen gingen sie noch immer nicht weg und verstopfen die Gehörgänge von möglichen Jüngern, die kaum noch erreichbar sind mit ernstgemeinten Klängen. Überall nur erschreckend schlechter Schrott, vor dem selbst der Grim sich fürchtet. Oder jedes andere unheimliche Wesen. Unnötige Deutlichkeit einer erzwungenen Referenz. Testogeschwängerte Grüsse gehen raus. Jedenfalls führt dieser Überschuss an Hormonen dazu, dass ich voller Aggression hasserfüllte Schriften ins Netz stelle und auf alles herniederscheisse, was mir im Blickfeld steht und blicke voller Verachtung auf sie herab. In diesen Momenten greife ich nach dem erstbesten Boxsack, um dessen Würde selbst als Boxsack zu misshandeln und spucke an die Stelle auf seiner eh schon geschundenen Haut, wo ich seinen Mund vermutete. So erging es Kanye West in den letzten 24 Stunden und man sieht es ihm auch an. Das Römische Heer hat ihn anschliessend noch schnell vergewaltigt aus Rache für mein misshandeltes Unterbewusstsein, doch nun muss die Eroberung weitergehen. Wen greifen wir als nächste an? Ab nun sollte verhindert werden, auf Random Müll rumzutreten. Jetzt hole ich mir nur noch grössere und stärkere Opfer. Alles andere wäre ungerecht, weiss ich doch, also scheiss ungesehen auf sie. Nun sollte erst einmal ein schweifender Blick auf das Ursprungsland meiner unbändigen Wut geworfen werden. Es heisst Erde. Hier kommen die abscheulichsten Gestalten aus ihren niedergerissenen Leben her. Es ist die Rasse Mensch, die hier üblicherweise Abschaum genannt wird, um keine widersprüchlichen Signale auszusenden. Selten fühle ich mich unter ihnen wohl, weil sie erbärmlich sind. Nicht nur die Auswüchse ihrer missratenen Genpools ist ungemein hässlich, sondern auch die ihrer Psychischen Erkrankungen, die ihr Geist kaum noch fassen kann. So hart wurden sie gefickt von Mutter Natur und ihre Bedingungen, in die sie geworfen wurden. In diesen für dumme Tiere geschaffenen Landschaften kann sich eine bedingt intelligente Spezies nur verirren und ihr Potenzial nie ganz ausschöpfen. Dieses lenken sie stattdessen lieber gegen alles, was sie umgibt und nicht in allen Fällen auffressen will. Durch einen zu angstgesteuerten Selbstschutz begannen sie allerdings, sich selbst aufzufressen und schliesslich in den Abgrund zu stossen. Gemeinsam schwingen sie also dieses untergehende Schiff hin und her, bis sie unmögliches erreichen und eine volle Umdrehung hinlegen. Doch oben angelangt, merkten sie nicht, dass sogleich der Fall einsetzte. Kopfüber in die Hölle, doch nicht wieder zurück, rasten sie auf ihr Ende zu. Ende. Doch noch nicht mit diesem Weissen Ungetüm, das noch mit ein paar Zeilen gefüttert werden muss, um die Mindestgrösse erreichen zu können. Es wird vermutlich nicht bei den ganz Grossen mitspielen können, obwohl durchaus ein paar interessante Gedankengänge unternommen wurden, aber unter dem Strich, den wir schon bald erreichen, ist es nur ein schnell dahingerotztes Abfallprodukt voll mit Füllmaterial für den geneigten Leser, der sich erhofft, hier die Erleuchtung zu erlangen. Dies Eine genügt leider nicht dafür, mein Jünger, daher beginne doch bitte von vorne und lasse dich auf diesen Wahnsinn vollumfänglich ein, um die Welt durch meine Augen betrachten zu können. Denn unter dem Strich in der dritten Zeile, die jetzt zu Ende ging, wurde hier in gut 50 Minuten nach Beendigung der letzten Schrift nur eine Vorlage geschaffen, um damit zu rechtfertigen, wenn ich von hier oben auf euren kleinen Mikrokosmos hinunterpisse und euch in euren übersteigerten Selbstbild ertrinken lasse. Es dient meinem Seelenfrieden und wenn ihr nicht so scheisse wäret, wie beschrieben, könntet ihr von meinen Trainingseinheiten noch einiges lernen. Ich gönne euch. Ich gönne euch nicht. Hauptsache gefickt. Eine Stunde lang mit unerwähntem Vorspiel. 
 
- RvH - 29.11.2020 - 19:28 - 0264 -