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Mittlerweile sind wir zu einem regelrechten Heer aus Weissen Ungetümen angewachsen und das Ende naht noch lange nicht. Dafür aber das Jahresende und der letzte Schlag nicht nur der heutigen 5 Finger Faust, sondern gar von 2020. Fuck it. Jedenfalls brennen wir darauf, endlich anzugreifen und die Opfer in unseren Armen langsam verbluten zu lassen. Vielleicht jagen wir auch gleich den Vatikan hoch mit der Hilfe der Illuminati, denen wir bislang nur symbolisch angehören. Immerhin sind sie Freunde der Wissenschaft und Gegner der Kirche, also woher kommt all die Abneigung ihnen gegenüber, meine lieben Verschwörungstheoretiker? Schliesst auch ihr euch ihnen an und erhaltet die Erleuchtung, die ihr euch selbst ohne grosses Zutun unterstellt. Stattdessen seid ihr verblendete Schäfchen, die sich gar hysterisch vor dem guten, alten Satanismus fürchten, weil sie nicht begreifen, wofür er steht. Ich möchte es euch erklären. Wie wir alle sehen können, wenn wir einen hastigen Blick in die Lügenpresse werfen, um uns nicht einvernehmen zu lassen, bekriegt sich dieser religiöse Abschaum schon seit Ewigkeiten und will die Scheisse einfach nicht unterlassen. In ihrem Wahn ziehen sie all diejenigen, die sie eigentlich durch Gottes Güte retten wollen, mit hinunter in den Abgrund. Dies gilt es aufzuhalten. Im Sinne des Rome van Heer planen wir, diese abscheulichen Wesen in eine Arena zu locken, wo sie sich bis aufs Blut bekämpfen können und der einzige Einfluss, den sie damit auf die restliche Menschheit hätten, wäre die pure Unterhaltung. Mit wem, wenn nicht mit ihnen, sollen wir denn bitte schön solche Spiele vorantreiben? Eben. Weil dies Ziel nicht so leicht zu erreichen ist, müssen wir erst im Untergrund starten und dazu möglichst viele künftige Jünger gewinnen, die die alte Tradition des Black Metal wieder aufleben lassen. Auserwählte wissen, was ich meine. Aber zu lange sollten wir nicht im Untergrund verweilen und dazu müsst ihr den Namen unseres Heeres verbreiten, wie auch diese Trainingseinheit hier, wo irgendwann ein weiterer Link erscheinen wird, der euch den Weg hin zu Satans Stimme leitet. Zudem müsste die Power auf den Sozialen Netzwerken noch deutlich erhöht werden. Lasst euch nicht zu viel Zeit, euch zu unterwerfen und treuergeben in die Schlacht der Götter zu ziehen. Natürlich werdet ihr unseren Herrn & Meister Antichrist in ferner Zukunft auch live erleben dürfen, doch das wird noch dauern, weil er es kann. Bis dahin bleibt euch nichts anderes übrig, als euch von dem Wahnsinn unserer Ungetüme einvernehmen und in das Höllenfeuer der Realität werfen zu lassen. Einige Stunden an Therapiesitzungen werden euch erwarten. Gern geschehen. Klagelieder über Depression, Drogensucht und Deutschrap finden hier ihren Platz und warten nur darauf, endlich in voller Länge wegkonsumiert zu werden. Auch Pamphlete gegen Esoteriker, Hurensöhne Kontrolleure und Kanye West stehen jedem Suchenden griffbereit vor Augen, um gemeinsam herzlichst über solch schräge Gestalten zu lachen. Aber es ist nicht nur der Humor, mit dem der Abschaum angesteckt gehört. Die Kolonien des Virus offenbarten es: Unser aller Meister ist ein Prophet. Er sah Gonzo-19 schon Monate vor seinem kleinen behinderten Cousin kommen und behielt recht mit dem nahenden Untergang unserer zum Scheitern verurteilten Spezies. Verwirrte Bauer auf dem Schlachtfeld der Rüppel machen es uns Tag für Tag vor und räumen uns damit den Weg frei, wo wir sie irgendwann ohne taktische Überlegungen, dafür mit grosser Lust, opfern werden. Egal, mhhmm ... So marschieren unsere Ungetüme weiter im Gleichschritt des monotonen Hip-Hop-Beats und growlen Amateure in die Flucht. Angeheizt durch das Höllenfeuer wird ein Zündholz die Welt verbrennen, wie es nicht einmal die nahende Apokalypse könnte. Das Risiko wäre zu gross, den Untergang dem Abschaum alleine zu überlassen, denn vielleicht kriegt er unverhofft doch noch den Bogen. Daher bleibt uns nichts anderes übrig, als zusätzlich unseren eigenen Bogen zu spannen und Ziel für Ziel abzuschiessen, bis eine Kettenreaktion apokalyptischen Ausmasses entsteht, die wir ab dem Moment tiefenentspannt geniessen können. Bis dahin ist es allerdings noch ein weiter Weg, meine Jünger, und unser Mythos muss sich erst noch verbreiten und endgültig etablieren. Also seid fleissig! 
 
- RvH - 30.11.2020 - 22:38 - 0270 -

Dark Cloud

 
Seit Anbeginn meiner Zeit zieht eine dunkle Wolke über meinem Bewusstsein umher und zeigt mir in aller Deutlichkeit, dass ich ihr nie entkommen werde. Die einzige Möglichkeit, nicht vollkommen von ihr vereinnahmt zu werden, ist die Flucht nach vorn in den kreativen Wahn. Dieser ist von solch extremen Höhen & Tiefen geprägt, dass er mich jederzeit wieder in die düstere Ecke fallen lassen könnte, aus der ich stamme. Hier gingen all die Wände zu Bruch, wodurch ich die vergiftete Atmosphäre ausserhalb dieses einst sicheren Gebäudes entdeckte und ich fiel in die Leere der Einsamkeit. Keiner da, der mir den nötigen Halt hätte geben können, nicht einmal die Wände meiner geschundenen Seele. Es sei denn, ich nehme darin eine geschützte, aber dafür stark eingeschränkte Position ein und versuche zu verstehen, was eigentlich los ist. So schlich ich leise durch meine Kindheit hindurch und erreichte manchmal gar die Unbeschwertheit, die in dieser Phase des Lebens eigentlich üblich ist. Doch wenn ich zu übermütig wurde, schlug mich die Umwelt meiner Artgenossen gleich wieder zurück in die kindliche Depression, die damals schon zu lange an mir nagte. Dann blieb mir nur noch die Wolke oder die Flucht in den Fernseher, der wenigstens ein bisschen Licht und Hoffnung spendete. Dort entdeckte ich auch den Sinn meines Lebens, um mich an ihnen allen zu rächen. Daraus konnte ich neue Kraft schöpfen, auch wenn diese noch lange nicht ausreichte, um wirklich anzugreifen, denn dafür müsste ich aus meiner Deckung herauskommen und sie alle endgültig auf mich hetzen. Da mein Ego nie ausreichte, um die Ablehnung auf einem so hohen Level weg zu ignorieren, musste ich mich erst mental darauf vorbereiten. Und überhaupt mal vorankommen mit der Essenz meiner Rache - Der Kunst. Diese erwies sich als anspruchsvoller - sofern man sich nicht mit Mittelmässigkeit zufrieden gibt - als angenommen und durch die zahlreichen Komplexe und Ängste, die ich nur in wenigen Jahren zusammensammelte, wurde daraus ein jahrzehntelanger Prozess, der sein Ziel noch immer nicht erreicht hat. Der Teil der Kunst, den ich im stillen Kämmerlein vorantreiben konnte, wurde nahezu perfektioniert, doch mein stilles Stimmlein traut sich nur im geschützten Rahmen und ist frustriert über all die rauchbedingten Barrieren, die in der Lunge begraben liegen. Und über die mangelnde, nur durch kurze Phasen geübte Entfaltung, die sich noch fast wie ein Amateur anhört. Während der Kindheit wuchs die Wolke weiter an und präsentierte mir schon bald die Tatsache, dass sie gar die gesamte Erde umrundet. Nirgendwohin kann also physisch geflüchtet werden, wenn man dies unterkühlte Drecksland nicht mehr aushält, denn anderswo sind die Schrecken noch viel grösser als hier. Und hier ist es schon beschissen. Immer wieder versuchte ich mich an halbgaren Hoffnungsschimmern hochzuziehen, doch fiel dann doch wieder in die Realität. Überall warten nur Lebensumstände und Abschaum darauf, einem noch mehr aufzusaugen, die letzte Lebenslust zu rauben, die noch blieb. Keine allzu grosse allerdings, und mögliche Wege dahin, dies bisschen voll auszukosten, waren versperrt und liessen überhaupt keinen Schlupfwinkel offen. Alles muss man alleine machen und für mich ist das kein Spruch, der mich beflügelt. Er schneidet mir gar die Flügel ab und auch diese muss ich mir ohne Hilfe und Vorkenntnisse irgendwie zusammenbasteln, damit ich zumindest mal für ein paar Sekunden in der Luft bleibe. Und kurz darauf falle ich wieder und sammle den Scheiterhaufen meines Lebens zum tausendsten Mal ein und lasse es abermals fallen, weil die Last zu schwer ist. Alleine der Anblick bringt mich zum Heulen und lässt mich diese Missglückte Welt verfluchen, in die wir alle hineingeschissen wurden. Aber der Suizid, den du mir einreden möchtest, meine liebe Wolke, wird nicht eintreten und auch wenn du wirklich immer über mir schwebst - was das einzige ist, von dem du mich überzeugen konntest - dann werde ich dich stattdessen aussaugen und als Input benutzen, um deine Düsternis allen vorzuführen. So lässt vielleicht auch irgendwann die Furcht vor dir nach und sie alle erkennen, wo dein Ursprung liegt. Er liegt nicht im Kopf, auch wenn du dich dort entfaltest, und er liegt auch nicht in den Genen, die nur ein Grundgerüst bieten. Der Ursprung liegt im gewachsenen Wahnsinn der Menschheit, den wir alleine nicht aufhalten können und du stellst lediglich die vollkommene Resignation darüber dar. 
 
- RvH - 30.11.2020 - 21:03 - 0269 -

Die Szene der radikalen Esoterik

 
Auf dem anrasenden Höhepunkt all dieses Wahnsinns der letzten Jahrtausende stehen wir nun vor der Gründung einer neuen Sekte. Die künftigen Mitglieder kommen vornehmlich aus den Kreisen der Verschwörungstheoretiker, doch grenzen sich durch einen Hang zur Spiritualität ab, die bei den meisten anderen nicht stark ausgeprägt ist. Sie schwammen stets leicht verpeilt mit dem Fluss der Masse mit, doch waren dennoch voll von geheucheltem Mitleid und wahrer Verachtung ihnen gegenüber geprägt. Grossmütig, wie sie sind, reichten sie ihnen trotzdem ihre Hand, deren Bewegungen nach vorgedachten Mustern funktionierten, und fühlten sich sofort angegriffen, wenn ihre Hilfe abgelehnt wurde. Erleuchtete Wesen wie sie müssten doch darüberstehen, könnte man meinen, aber was sie selbst nicht verstehen, ist, dass sie fast schon abhängiger von Bestätigung als andere sind. Ihr gesamtes Ego ist immerhin darauf aufgebaut, dass sie die Weisheit mit Löffeln gefressen haben und ihnen darin zumindest niemand widerspricht. Bestenfalls aber erreichen sie ihr Ziel einer jeden Interaktion und werden für ihre Gesprächspartner der eine Fixpunkt im Leben, der dieses in eine neue Richtung gelenkt hat raus aus dem Trott der Untererleuchteten. Noch Jahre später wird ihnen noch gedankt werden, auch wenn sie selbst die Namen der zahlreichen Jünger nicht mehr kennen, geschweige denn ihre Gesichter. Es gibt ja noch genügend verlorene Seelen zu retten mit der Stärke ihrer Erkenntnis. So schwebten sie durch ihr kaum vorhandenes Erinnerungsvermögen und hielten sich meist fern von Sekten, da sie die Einschränkungen solcher Vereinigungen überhaupt nicht gebrauchen konnten, aber auch, weil ihr Ruf sich in der Gesellschaft in einer Weise verschlechtern würde, den sie nicht damit abtun konnten, dass die es einfach nicht verstehen. Wenn nichts eindeutig darauf hindeutet, dass ihre Einschätzung falsch ist, löst diese das erhabene Gefühl aus, wonach sie stetig suchen. Und sie fanden es über Jahre hinweg jeden Tag von neuem und hoben immer weiter ab, bis sie im letzten Winter wieder hinuntergerissen wurden mitsamt dem ganzen Pack, über die sie sich stellten. Ein Virus forderte seinen Tribut ein und offenbarte die Unsicherheiten, die nicht nur den Esoterikern vorbehalten blieben, sondern auf denen die gesamte Weltgemeinschaft aufgebaut war. Die ungewollten Einschränkungen nahmen neue Formen an - neben den bereits vorhandenen, aber soweit akzeptierten - und sie begannen, sich zu radikalisieren. Nun steigern sie sich seit Beginn der Pandemie immer weiter in ihre Abneigung allem gegenüber hinein, das grösser ist als sie und am meisten stört sie, dass es nicht mehr genügt, sich einmalig auf vorgegebene Grundbedingungen für das restliche Leben einzustimmen. Bestenfalls müssten sie mitdenken und mögliche, abstrakte Risiken miteinbeziehen. Aber sie möchten lieber querdenken und Fakten leugnen, die sie nicht glauben können, weil diese sie aus ihrer Bahn der eingebildeten Freiheit werfen würde. Bislang genügte es, unangenehmen Diskussionen mit der Floskel auszuweichen, dass manche dieses sagen und andere jenes. Dies wiederholten sie solange, bis ihr Gegenüber aufgab mit seiner Überzeugungsarbeit. Unerwartet kamen sie plötzlich in diese Position hinein, denn wenn sie sich schon entscheiden müssen, weil die Politik nun auch direkt sie persönlich betrifft, dann nehmen sie doch lieber diejenigen Gedankengebäude zu sich, die anscheinend Dinge sieht, die sonst niemand sieht. Damit können sie sich am besten identifizieren. Und zudem überdeckt diese Drecksmaske ihre einnehmenden Gesichter, die als so sympathisch gelten, weil sie sich ständig zu einem Lächeln zwingen. Doch nun ist ihnen ihr Lachen vergangen und sie verstehen die Welt nicht mehr. Wie kann es nur sein, dass ihnen all die Widersprüchlichkeiten der Gesellschaft erst jetzt aufgefallen sind in der Form von neuen Erkenntnissen, die niemals so tief gehen können wie ihre, und wieso merkt das kaum jemand? Sie müssen wohl alles blinde Schäfchen sein, die sich längst haben einnehmen lassen von der Elite, die restlos alles kontrolliert. Über das letzte Jahr hinweg spitzte sich die Lage soweit zu, dass ihnen vermutlich keine andere Wahl mehr bleibt, als aus ihrem gewohnten Umfeld zu fliehen. Doch wohin und mit wem? Noch bevor sie sich diese Fragen gestellt haben, erleuchtete ihnen jemand, der schon lange vor ihnen in dieselbe Ecke gedrückt wurde, den Weg in eine vielversprechende Gemeinschaft von Gleichgesinnten, die sich vom negativen Einfluss von aussen schützt und vor kurzem auf einen geheimen Ort auf dem Lande zurückgezogen hat. Hier werden alternative Fakten von alternativen Wissenschaftlern gelehrt, für die Kinder wird auch gesorgt und sogar die Spiritualität findet ihren Platz. Was kann daran denn schon bedenklich sein? Lasset uns gemeinsam die Reise in eine bessere Zukunft beginnen, indem wir uns vom Rest der Welt abgrenzen und voller Furcht auf sie herabblicken, dass sie nie jemand aus unseren Reihen je wieder erkunden möchte. Mal schauen, was für Horrorstorys wir nach ein paar Jahren von Aussässigen hören werden. Ich freu mich schon. 
 
- RvH - 30.11.2020 - 18:58 - 0268 -