Walliser Fotzen. Als Akronym. Titel. Gag zu
Ende. FOZÜ. Gag doch noch erklärt. Es ist ein ellipsischer Paratax Anfall. Zur
eigentlichen Erklärung: Titel wirken gleich viel intelligenter und
tiefgreifender, wenn davor entweder ein Von oder ein Über gestellt wird. Bei Metalsongs
ist mir schon öfters aufgefallen, dass da in gleicher Funktion manchmal ein Ov
steht. Und so kam ich auf diesen aussagekräftigen Titel. Es soll mehr eine metaphysische
Luftblase sein, die überall hinreicht und mit allerlei gefüllt werden kann.
Eine mir selbst ausgestellte Erlaubnis, einfach draufloszuschreiben, ohne mich
an irgendwelchen Themenschwerpunkte festhalten zu müssen. Da die meisten Ungetüme
genau so entstehen, besteht mittlerweile fast schon ein Zwang, möglichst frei
von der Leber weg irgendwelchen Unsinn zu fabrizieren. Was bei solch einer
Herangehensweise gerne vergessen wird, ist der Umstand, dass alle paar Sätze
neue Gedankengänge betreten werden müssen, was in sich jeweils eine einzelne
Idee ist, auf die man erst kommen muss. Die Gefahr bei Thementexten jedoch
besteht darin, irgendwann auf nichts mehr zu stossen, während man immer tiefer in
die Thematik eintaucht. Das Ergebnis ist dasselbe: Nichts. Nichts Brauchbares,
nichts hochgradig Irrelevantes, nicht einmal mehr tausendmal getätigte Wiederholungen
der immergleichen Wiederholung in der immergleichen Ausdrucksweise.
Rausscheissmodus. Strecke produzieren. Neue Floskeln erschaffen und gnadenlos
ausschlachten, bis man sie verdrängt und wenige Monate später wieder auspackt. Doch
nach einer Weile entdeckt man eine wenige Tage alte Idee, die noch nicht
vollumfänglich umgesetzt wurde. Es gab ja diesen abstrusen Traum, der in seinen
Grundzügen bereits niedergeschrieben wurde, aber die besten Details wurden noch
verschwiegen. Wir befinden uns in einem sich im Verlauf des Traums verändernden
Haus, das das meinige darstellen soll. Während die anfängliche Kifferrunde
längst von Partycrashern eingenommen wurde, irre ich von Raum zu Raum, von
Stock zu Stock, um das Gröbste zu verhindern. Eine erste Verzweiflungstat
beinhaltete den Rausschmiss einer besonders rücksichtslosen Person. Was dieses
etwas zu klein geratene Männchen angestellt hat, um mich zu diesem Schritt zu
bewegen, weiss ich nicht mehr. Aber dafür habe ich noch bildhaft vor Augen, wie
ich ihn packe, mit beiden Armen in die Luft hebe, nach draussen trage und mit
voller Wucht auf dem Boden schmeisse. In der Realität hätte er sich wahrscheinlich
bloss eine Gehirnerschütterung eingefangen, aber in meiner wahnsinnigen Traumwelt
schlug er wie ein Basketball mehrmals auf dem Boden auf & ab und fiel dabei
sogar aus seinen Kleidern. Leicht schockiert & belustigt floh er davon,
während ihm die restlichen Gäste verständnisvoll nachschauten. Mich billigten
sie höchstens mit einem kurzen, abfälligen Blick, und so zog es mich wieder ins
Haus, wo mir ein fürchterliches Wesen in die Arme gelegt wurde. Es sah aus wie
ein hodensackähnlicher Fisch, dessen Gesicht unsymmetrisch auf der oberen
Fläche zum Vorschein kam und zu mir sprach. Es sei die devote Gespielin ihres
Masters wenige Meter von uns entfernt, den ich kaum anzuschauen wagte, und ich
müsse es dringend ins Wasser legen, damit es nicht bestraft würde. Also eilte
ich gehorsam zum Waschbecken, da ich unbedingt die Strafe verhindern wollte und
sah, dass glücklicherweise beide Teile bereits gefüllt waren. Ich entschied
mich für das weniger schmutzige Becken und liess das Wesen untergehen. Obwohl
es spürbar die Haut eines Fisches hatte, war ich mir nicht sicher, ob es
ertrinken würde. Also wartete ich eingeschüchtert ab, bis mir schliesslich
jemand die Entscheidung ab- und das Wesen aus dem Waschbecken hinausnahm und auf
eine feuchte Stelle daneben ablegte. Scheinbar genügt für das Überleben ein dezenter
Wasserzugang an einer Stelle des Körpers und unter Wasser ist es für ihn
vielleicht nicht gleich tödlich, aber doch unangenehm. Dies waren die beiden
prägnantesten Elemente des Traumes vor wenigen Tage und mein
Erinnerungsvermögen lässt nur noch Fetzen der Verabschiedung vom Partyvolk zu,
die mir mit ihrer Aktion eine Lektion erteilen wollten. Es stellte sich als
eine Verschwörung der Nachbarschaft heraus, die sich zusammenschloss, um mir
mein achso respektloses Verhalten vorzuwerfen - zumindest in Punkto Geschrei
haben sie recht. Dies war auch der Punkt, der mich erleuchtet Aufwachen liess.
An gewisse Umrisse um das Haus herum kann ich mich auch noch halbwegs erinnern,
doch vermutlich nicht in Worte fassen. Dies ist nun das Ende von ov zu über.
- RvH - 31.10.2021 - 18:00 - 0456 -