Oh ja, er ist auferstanden aus Ruinen - Der
Junkie in mir. Er wusste, dass es eine schlechte Idee ist, die Nacht
durchzumachen, um morgens sehr früh loszumarschieren auf der Suche nach
Jointstümmel. Daher trieb er uns gezielt in den Schlaf mit einer Youtubesession,
angereichert mit einer Jointzigarette - jawohl, nur Tabak in einem überfetten
Joint - wodurch der Junkie beruhigt werden konnte und der Rest von uns abschalten
konnte für die Nacht. Zwar schliefen wir wie jede Nacht neben dem Laptop ein,
allerdings konnten wir ohne Widerspruch von wem auch immer in uns drin dies
toxische Ding auf die Seite legen, als wir zwischendurch aufwachten, und ohne
weiteres wieder einschlafen. Und dies sollte sich lohnen. Wir wurden von einem
Blockbuster von einem Alptraum belohnt, der kaum schon in seiner Intensität und
Glaubhaftigkeit übertroffen wurde. Trotz immer absurderen Ausmassen kam ich
nicht im Traum darauf, dass es sich ebengenau um solch einen Geisteszustand
handeln sollte, also musste ich hilflos dabei zusehen, wie sich eine
Dorfgemeinschaft gegen mich verschwört und eine gezielte Attacke auf mein Heim
ausführt. Es war eine stundenlange Attacke einer sich immer wilder entwickelten
Party bei mir Zuhause, die mit einer spontanen Einladung zu einem Joint begann.
Ein realer, nur aus reinem Gras und Tabak bestehenden Joint, nachdem der Junkie
in mir doch schon so lange trachtet. Und so wurde er aus seinem eigenen Schlaf geweckt,
war den Umständen hilflos ausgeliefert, umgeben von mehreren quasierwachsenen
Jugendlichen, die mich ohnehin schon für einen frustrierten Spiesser halten,
weswegen sich überraschenderweise natürlich eine Situation ergab, um das Gegenteil
zu beweisen. Also liess ich die Leute, die plötzlich vor der Türe aufgetaucht
sind, hinein, um sich aufzuwärmen und die Party hier drin fortzusetzen. Ab da
an setzte die Eskalation ein. Wie sich später herausstellen sollte, war dies
von Beginn an der Plan gewesen. Doch um diese abstrusen Erlebnisse der Nacht
soll es hier eigentlich nicht gehen, es soll lediglich angeteast werden, was in
folgenden Ungetümen weiter ausgebreitet wird, da ich mich erstaunlich gut an viele
Details erinnern kann, die es verdient haben, in die weite Welt des Internets
hinausgeschissen zu werden. Es gab gar eine etwas gar zynisch initiierte Moral,
die in der Realität auch hätte anders rübergebracht werden können, doch im
Rahmen eines von meinem Unterbewusstsein geschriebenen Traumes durchaus ok -
zumal ich mit einer bleibenden Erkenntnis aufgewacht bin. Eine grosse Last fiel
mir von den Schultern über das Bett auf den Boden und es war noch zu früh, um
aufzustehen, und doch blieb ich noch ein Weilchen wach, um schliesslich wieder
einzuschlafen und mit dem üblichen Stress wieder aufzuwachen. Bäm! Der Junkie
in mir, der während des Traumes K.O. geschlagen wurde, erwachte erneut und
schrie nach der Umsetzung des Planes, den wir noch am Abend davor gemeinsam
ausarbeiteten. Er hatte recht, ich hatte es ihm versprochen und die anderen
Persönlichkeiten stimmten dem widerwillig zu. Sie würden auch gerne mal in den
Fokus der Saga gestellt werden, doch dafür muss erst dieser erbärmliche Junkie
sterben oder zumindest eingesperrt werden. Zu lange warten sie schon auf ihren
grossen Auftritt und die Hälfte an Menge & Zeit ist schon bald
überschritten, die sie sich untereinander aufteilen müssen. Die erste Hälfte
gehörte allein dem Junkie, weil er eine kaum zu widerstehende Anziehungskraft
besitzt, da es in seiner Natur liegt. Ohne sie wäre er kein Junkie, sondern
allerhöchsten ein gelegentlicher Drogenkonsument. Bäm! Sehe doch, wie unverkrampft
es sich schreiben lässt, wenn du Hurensohnbasstardwixermongo mal nicht ständig
reinredest, unseren gemeinsamen Geist betäubst, sondern uns einfach in Ruhe
lässt. Ok, wir wissen alle, du bleibst nur so lange von uns fern, bis wir die
Produktion eines einzelnen Ungetüms abgeschlossen haben und die Lockerheit im Schreiben
rührt auch daher, dass wir diesen genialen Traum hatten, den es ohne dich nicht
gegeben hätte. Aber auch nicht mit dir. Wir wissen alle, wie es sich um das Träumen
verhält, wenn man bekifft einschläft. Entweder träumt man gar nicht, oder man
verpeilt jeden einzelnen, den man hatte. Und wir waren ja im Verlauf des Tages
drauf, dann kurz wahnsinnig, um schliesslich etwas kreativ und zur Belohnung bequem
zu sein. Aber ja, ich freu mich auch darauf, unsere gesammelten Geschenke auszupacken,
um endlich einschätzen zu können, wie viele Joints sich daraus drehen lassen. Aber
nein, um wirklich auferstanden aus Ruinen zu sein, müssen wir es entspannt
angehen, um das High für hochkreatives Schaffen vollkommen auszuschöpfen, da es
in den letzten drei Tagen des Oktobers noch verdammt viel zu tun gibt. Also
halte dich zurück und fick dich. Die erste Belohnung folgt nun.
- RvH - 29.10.2021 - 12:14 - 0443 -