Oder lässt sich die Belohnung noch Zeit, um ein
zweites Nüchternes Ungetüm zu schaffen? Einem Text wie diesen würde ein
gewisses High zwar guttun, da die Synapsen in solch einem Zustand durchdrehen
und alle möglichen Sachverhalte, Fantasien und Begrifflichkeiten miteinander
verbinden, aus dem schliesslich eine Assoziation entsteht. Und genau in dem
Moment entsteht eine sehr lange Denkpause, die nichts Weiteres aus sich
herausholen liess, als die stumpfe Erwähnung ebenjener. Nun denn, wie können
wir diesem unfassbar witzigen Titel halbwegs gerecht werden? Das grobe Konzept
sieht ein Dickicht aus aberwitzigen Wortwitzen & Lochritzen vor, doch in
der konkreten Umsetzung will uns entweder nichts einfallen oder wir saugen nur
krampfhaft etwas aus den Fingern, die ihren Weg natürlich sogleich in die Vagina
des hochverehrten weiblichen Geschlechts sucht, um es zu penetrieren und es
schliesslich sein zu lassen, weil sie trocken bleibt und enttäuscht
dreinblickt. Nicht schockiert, nicht belästigt, enttäuscht. Dabei besteht unser
Lebenssinn doch darin, ihr und nur ihr zu gefallen, auch wenn wir uns somit in
eine etwas gar ungute Abhängigkeit manövrieren. Doch was soll schon geschehen?
Immerhin handelt es sich dabei nur um eine Frau. Die sind harmlos. Kleine,
dumme Wesen. Besen. Würde es damit vielleicht klappen? Nein? Ok, dann halt
nicht, Schatz. Somit wäre schon mal der asoziale Aspekt abgedeckt. Es kann aber
noch nicht alles gewesen sein, da wir noch nicht einmal die Hälfte des Ungetüms
geschlachtet haben - erst bis und mit Mitte. Weil wegen Intimbereich. Aber
welche Hälfte wurde niedergemetzelt? Die Beine oder Oberkörper und Kopf? Eher
letzteres, da der Kopf scheinbar noch funktioniert, wie auch die flinken
Fingerchen, die zwar zu klein sind für die optimale Befriedigung, aber dafür
umso eloquenter und sanfter, wenn es um die Transferierung wirrer Gedankengänge
geht, die sich stetig selbst betrachten und beschreiben, was in ihnen gerade
abläuft. Abgesehen davon geschieht zwar nichts, keine Aussage, keine Botschaft,
keine Message, kein Tabu, das es noch zu brechen gilt. Hochgradig irrelevant
und langweilig. Der Inhalt meines Lebens. Weisse Ungetüme, die ich für mich
allein aus mir rausspritzen lasse. Oversexed & Underfucked. Weggezogen
Feminin. In den Arsch eines Hurensohnes geraten wie ein Mobbingopfer. Mehrere
Straftaten gleichzeitig planend wie ein Serienmörder. Haltet euch fern von mir,
oder ihr läuft Gefahr, in mein Beuteschema aufgenommen zu werden. Dafür benötigt
es nicht viel, nur ein gewisses Mass an Respektlosigkeit und schon dürft ihr um
euer Leben bangen. Die Kunst habe ich aufgegeben, nun ist allerhöchstens noch
Gonzo-Journalismus aus der Perspektive eines hochintelligenten Psychopathen angesagt,
sofern es mich nicht langweilt. Tut es jetzt schon. Ich wollte langsam zu
meiner letzten Tat überleiten, doch unter den gegebenen Schlagworten ist eine
künstlerische Distanzierung, die die Bullerei von mir fernhalten soll, nicht
gegeben. Wobei die ja wirklich auf jede Scheisse aufspringen. Dummer Abschaum.
Ich habe einen überfetteten Hornochsen umgebracht. Am Bahnhof an der Grossen Steinmauer,
wenn wir eine Hausdurchsuchung ohnehin nicht mehr verhindern können, dann geben
wir ihnen noch gleich den Tatort bekannt. Er hatte bereits einen Abfalleimer
für Kompost dabei, zwar etwas gar auffällig gelbe Kleidung an, aber dafür eine
miserable Kondition. Und er hat mich ununterbrochen angestarrt. Hurensohn.
Deswegen habe ich einen der Steine neben dem Perron aufgelesen und ihm damit
den Kopf eingeschlagen. Heckenschere hatte er auch dabei. Kleingehackt und in
seinen eigenen Eimer entsorgt. Dann weggetragen und beim Flink-Graffiti hingestellt,
gleich unterhalb dieses komischen Parkplatzes. Bislang noch nicht entdeckt
worden. War heute nochmals dort, um nachzuschauen und bei Gelegenheit ein, zwei
Jointstümmel aufsammeln, die es heute an diesem Bahnhof leider nicht gab. Kamen
wohl alle von ihm. Er wusste genau, was ich da mache, oder so halb. Ist mir
schon bei meinem letzten Opfer geschehen, doch beide schlossen aus meinem
sonderbaren Verhalten, dass ich eine Zigarette brauche. Dummes Pack. Als wäre
es nicht offensichtlich. Nur der Crack-Junkie hat es begriffen und mir gezielt
Joints ausgelegt, bis er mich erwischt hat. Doch ich habe ihn erwischt. Jetzt
ist seine Frau alleinerziehend. Sie ist wohl ohnehin besser dran ohne ihn. Also
an die Kriminalpolizei: Ich zeige keine Reue, also sperrt mich doch mich der Höchststrafe
ohne Bewährung oder der Möglichkeit einer Strafminderung ein. Vielen Dank für Ihre
Aufmerksamkeit. Und jetzt erst einmal runterrauchen vom heutigen Adrenalinrausch.
- RvH - 29.10.2021 - 13:03 - 0444 -