Natürlich genügt nur eine kleine Erwähnung,
dass ich es abermals versuche und schon scheitere ich daran. Passenderweise hat
dies der Titel des letzten Ungetüms schon ausgesagt, also brauch ich mich auch
gar nicht zu wundern. Was ich ja auch nicht tue, denn auch ohne diese edlen
Absichten würden die Blüten neben mir liegen, trocknen und nur darauf warten,
dass ich sie zu einer konsumierbaren Droge verarbeite. Sie brauchen mindestens
noch einen Text lang. Also ... während des ersten Satzes drang - wie schon beim
letzten Mal - ein weiteres unschönes Geräusch in mein Ohr, um es zu
misshandeln. Es war der viel zu laute Klang meiner Klingel, die einst für ein
Schloss hergestellt wurde, aber in einer kleinen Dreizimmerwohnung landete.
Armes Stück Scheisse, und das was mich draussen erwartete, war in seiner Premiere
etwas komplett Unerwartetes. Es war Abschaum von der Gebäudeversicherung, die
sich allerhöchsten zwei Wochen zuvor brieflich angekündigt haben, denn ungefähr
solange wurde der Briefkasten nicht mehr geleert. Zum Glück konnte ich sie
abwimmeln, denn ein erneutes, leicht peinliches Eindringen in meine Gemächer
kann ich derzeit nicht brauchen, da der eine Raum mit ein wenig zu viel Müll
bedeckt ist. Ein alter, buckliger Zwerg mit einer missmutigen Art und zumindest
ein halbwegs sympathischer, junger Typ, der den Respekt besass, in diesem
fremden Gebäude eine Maske zu tragen, standen vor der Tür. Erst wollten sie
nach der kurzen Begrüssung einfach nicht sagen, weswegen sie da sind, sondern
schauten mich nur voller Erwartung an, als hätte ich sie bestellt. Als sie sich
dann zu erkennen gaben und den Grund ihres zu kurzfristig angekündigten
Besuches nannten, wollten sie dennoch nicht weiter in die Details gehen, als
wüssten sie selbst nicht, was sie da machen. Ich denke, soweit haben wir das
abgearbeitet, mein kleiner Gonzo, der jeden Scheiss notieren muss, weil er es
nicht anders kann, du Möchtegernjournalist. Wo liegt denn die Relevanz dieser
kurzen Erzählung? Der unglückliche Zufall, dass ihr Klingelstreich direkt beim
ersten Satz geschah? Oder doch die leicht absurde Situation, die mehr schlecht
als recht gerade beschrieben wurde? Vielleicht könnte man aber auch durch die
genervte Grundstimmung, die unseren Körper durch diese Situation trug, überleiten
zu einem anderen, hochspannenden Erlebnis, das während den Kundschaften
geschah. Ein SBB-Auto steuerte bei einen meiner Tatorte direkt beim Bahnhof an
einer Grossen Steinmauer auf mich zu, obwohl dies nicht nötig gewesen wäre, um
auf die Strasse zu gelangen. Also war ich auch sofort genervt und meckerte vor
mich hin, bis sich herausstellte, dass er das nicht aus Dummheit oder
Asozialität tat, sondern um mich etwas Belangloses zu fragen. Natürlich war ich
dann plötzlich total nett und fragte sogar nach, weswegen er mir seine für mich
und vor allem für die Geschichte belanglose Frage stellte, worauf er mir auch
antwortete. Mir kam es so vor, als wollte ich mich einfach nur mit einem
anderen Menschen austauschen. Der war trotz seines stark gebrochenen Deutsch
sehr nett, was eigentlich kein Widerspruch ist und trotzdem erwähne ich es. Er
war nämlich vermutlich ein Inder. Wobei der Akzent nicht indisch klang.
Komisch. Egal. Auf den nächsten Monat der legendären RoC27-Saga muss ich mich
definitiv ein wenig vorbereiten und ein paar mögliche Titel mehr sammeln, als
mir derzeit zur Verfügung stehen, damit ich sicher auch einen habe, auf dessen
Inhalt ich gerade Bock habe. Denn ansonsten kommt irgendwas dabei heraus, das
während seiner Entstehung nach jedem Hirnfurz greift und dies gleichzeitig
kommentiert, um Masse zu schaffen. Lange geht es nicht mehr. Zudem plane ich,
von März bis Mai durchzuschreiben, weil es auch ein wenig lame ist, wenn man
immer im gleichen Takt voranschreitet. Ein weiterer Grund für solch ein Vorgehen
ist auch, dass ich so die 5 RoC27-Bücher in angemessener Weise füllen kann. Die
ersten beiden sind verhältnismässig noch kurz, wobei das zweite etwas länger
ist, aber das Dritte muss dann einen deutlichen Schritt weiter gehen, bis dann
der Höhepunkt mit dem Vierten kommt, bei dem jeder Monat ein Blumenstrauss erhält,
der mit Weissen Ungetümen begossen wurde. Danach folgt wieder ein relativ
entspanntes Buch, das voraussichtlich ein Monat kürzer ist als das Dritte,
dessen Rohmaterial gerade entsteht. Details können sich natürlich noch ändern,
aber soweit sieht zumindest mal der Plan aus. Aber erst einmal das Erste
fertigstellen, ein Verlag finden und reich werden. Man sieht sich auf der
anderen Seite, du imaginärer Leser, du.
- RvH - 29.01.2021 - 16:22 - 0292 -