Napalm des Todes

 
Ein gescheitertes Projekt steht kurz davor, in Flammen aufzugehen und zu explodieren. Bis dahin gilt es, ein paar mögliche Todesarten auszuarbeiten, die in die finale Runde meines Lebens Einzug halten, auf dass die Beste gewinne. Diese soll das Schlusslicht bilden, das sogleich erlischt. Napalm Death begleiten unsere gespaltene Persönlichkeit auf diesem Weg unter die Haut bei den Pulsadern, doch bei meinem Glück bleibt dies Manöver erfolglos wie bei Dead. Allerdings kann danach nicht auf eine Schrotflinte zurückgegriffen werden, da der degenerierte Pazifist in uns nie erlaubte, sich eine Waffe zuzulegen. Vielleicht ist es aber besser so, da wir ansonsten auf die Jagd nach Abschaum gegangen und dem Blutrausch verfallen wären, was dazu geführt hätte, dass wir noch vor unserem Suizid festgenommen würden von unwürdigen Bullenschweinchen, die deutlich zielsicherer unterwegs gewesen wären. Wir könnten noch zahlreiche weitere Todesarten beschreiben, stünde uns der Sinn danach, weswegen wir mit hellseherischer Gewissheit voraussagen können, dass unser Tod durch einen Sprung herbeigeführt wird - ob vor einen Zug oder in die Tiefe kann noch nicht mit Sicherheit bestimmt werden. Das Gewitter im Kopf schlägt willkürlich zu, sobald der letzte Spaziergang in das Ende begonnen hat. Ein Chaos in unserem Heime wird meinem Hinterbliebenen hinterlassen, bevor ich meinen Hintern ficken lasse. Dada statt blabla. Gaga macht ah ah. Jaja, homosexuelle Gedanken verfolgen mich in den Tod wie Barney Stinson und angetrunken wie Barney von den Simpsons verfasse ich meine letzten Worte für die Ewigkeit, die spätestens zum Ende der Apokalypse vergessen werden. Wann wird es endlich so weit sein? Unser müder Geist verlangt um die sofortige Beendigung der Saga, aber muss bis dahin noch zumindest dies Weisse Ungetüm geschlachtet werden. Eine mögliche Idee für das Letzte meiner kleinen Tierchen hat sich gerade aufgetan, die eine zwar etwas aufwendige, aber dafür keine sonderlich anspruchsvolle Arbeit voraussetzt. Wie wäre es, wenn wir das letzte Ungetüm einfach mit all den Titeln der Saga beschriften würden, auf dass dies Meisterwerk angemessen gewürdigt werden kann? Gute Idee. Dann käme diese Schande hier definitiv noch heute zu ihrem Endpunkt. An die nicht vorhandenen Leser, es war eine nervenaufreibende, aber halbwegs befriedigende Endzeit eines Lebens, das von Geburt an verflucht war. Drei Dekaden habe ich mir Zeit gelassen und liess dabei gar den ikonischen Club 27 hinter mir, doch hätte ich diesen niemals würdigen können, wäre ich offiziell eingetreten. Ebenfalls bin ich offiziell das unbekannteste Mitglied. Den lasse ich kurz sacken. Und niemand kann mir noch widersprechen. Ich scheiss auf euch alle, sobald ich sterbe. Davor pisse ich mich selbst an, weil ich in meiner letzten Zeit Gefallen daran gefunden habe. Traurig, aber wahr. Dies war somit der Beweis, dass ich es ernst meine, weil ich mich dafür nicht mehr in Grund & Boden schämen kann. Stattdessen werde ich in Grund & Boden versinken, sobald ich beerdigt werde. Ich merke es selbst, die Euphorie über mein baldiges Ende setzt ein. Ein gutes Gefühlt. Noch nie habe ich mich so befreit von allem gefühlt, da mich bislang alles noch beeinflusst hat, weil ich noch am Leben war. Ein noch lebender Zombie spricht zu euch, der mit dem Virus der Selbstmordgedanken infiziert wurde, als in seinem Kopf ein Bewusstsein heranwuchs. Er hatte nie den Mut, ein Immuner wie Hugo Loetscher zu werden, weswegen ich an all den Gefühlen zugrunde ging. Hätte ich doch besser Schutzmassnahmen für meine sensible Seele vorgenommen, doch jetzt ist es zu spät. 466 Weisse Ungetüme liessen keinen Platz für Sieger in meinem Kopf. Nur die Verlierer blieben und zogen mich mit sich in den Abgrund hinunter. Der Rüppel von QRCT wird ohne Nachfolger verbleiben und langsam in seinen Esoterikwahn, der seine Augen schielen lässt, versinken. Scheiss auf ihn. Im Deutschen Reich gibt es mittlerweile hunderte Seinesgleichen, daher werde ich nicht mehr benötigt. Für jeden Suizidwilligen gibt es den passenden Rapper und ich war zugegebenermassen nie ein wirklicher Rüppel, weil ich stets zu schüchtern war. Diese Schüchternheit grub über die Jahrzehnte hinweg mein Grab und der Jähzorn übernimmt den letzten Schritt - bei Bedarf den letzten Stoss. Naja, wie Prezident mein Übertritt ins Jenseits beschreiben würde. 
 
- RvH - 28.11.2021 - 20:29 - 0465 -