Erste Phase des Entzugs läuft. Dies beinhaltet
vorerst der Verzicht auf Gras. Der restliche Tabak wurde in zwei fetten Zigarattenjoints
weggeraucht, was immerhin zu einer angenehmen Darmentleerung geführt hat, was
bei Rauchverzicht erst mal ein Problem darstellt. Eine weitere in den Tag
eingebaute Hilfestellung - es ist Cheat Day, Bro - ist das letzte Sixpack
Nazi-G-Drink, das ich zu trinken gedenke. Derzeit läuft das Dritte von meinem
Mund den Magen hinunter, um schliesslich als Urin in sattem Gelb aus meinen
Penisloch hinauszufliessen. Bestenfalls in die Toilette, doch reizvoll wäre
auch das Stückchen Land vor dem Haus, das diesen missratenen
Kleingrundbesitzern gehört. Eine potenzielle und schon oft erlebte Gefahr bei
solch einem Stück für Stück Entzug ist das kontinuierliche Anfixen des
Suchtgedächtnisses, deren empörtes Aufschreien lediglich verschoben wird.
Allerdings eröffnet einem dieses Vorgehen eine nüchterne Vorlaufzeit, um sich mental
auf dies Gewitter im Kopf vorzubereiten. Die ersten Wolken der Müdigkeit wurden
bereits vorgeschickt und liessen mich mehrere Stunden depressiv vor dem Laptop verhangen,
wo ich mit mir haderte, ob ich nun die Fortführung der Saga noch für einen Tag
aufschieben sollte. Schlechte Idee, wie die vorangegangenen 20 Eisberge
bewiesen haben. Glücklicherweise konnte ich mich doch noch dazu durchringen,
die Schreibarbeit anzugehen. Napalm Death begleitet mich auf diesem Weg,
weswegen ich dies Ungetüm erst Napalm des Todes nennen wollte, jedoch stellte
sich schon beim ersten Satz heraus, dass Gewitter im Kopf - übrigens inspiriert
durch die Fleischwolf enterprise Umschreibung für das Tourette-Syndrom in der
Topstory mit dem Babyfaceblondie Felix motherfucking Necro Lobrecht - der passendere
Titel ist. Denn auch ich leide an einer gewissen Art des Tourette-Syndroms,
welches aber nicht willkürlich, sondern bei jeglicher Art von menschlichen
Geräuschen zuschlägt. Heute wurde es besonders hart auf die Probe gestellt mit
der Eigenheit der Schreinerei - die aus anderen Gründen, als bereits beschrieben,
verbrannt gehört - eine steuerbare Ladefläche - so meine Vermutung - Zentimeter
für Zentimeter hoch- und runterzufahren, indem die geistig zurückgebliebenen
Mitarbeiter den Knopf, der ein lautes Warngeräusch von sich gibt, in Hundertstelsekundenabständen
drücken, aus was für einer Vorsichtsmassnahme heraus auch immer. Der pure Horror.
Ich bin in einer unglaublich beschissenen Wohngegend gelandet. Also gilt es
jetzt, den Entzug endlich durchzuziehen, die überschüssige Energie in meine
wahnsinnige Kunstfigur zu stecken, um baldmöglichst mein Ziel des Reichtums zu
erreichen, damit ich erneut umziehen kann - diesmal in eine abschaumbefreite
Gegend. Es scheint so zu sein, dass sich mein Kopffick bezüglich eines
regelmässigen Umgangs mit Abschaum nicht heilen lässt, daher muss ich mich -
und vor allem die mich Umgeben - davor schützen, indem ich mich von ihnen
fernhalte und sie mit meiner Kunst über ihre Jahrtausende alte Dummheit aufkläre.
In Kombination mit Zeitung lesen fügt sich zur Ruhe eine gewisse Demut ein, aus
der ich weitere Energie ziehen und vorleben kann, welch ein Potenzial in jedem
Menschen liegt, würde es ihnen nicht von Geburt an ausgetrieben. Ich bin
wahrhaftig ein gutmütiges Genie. Aber mit dem Abschaum zu tun haben, will ich
dennoch nicht. Meine Zeitgenossen sind pervertierte Wesen eines uralten
Zahlensystems, das auf Konkurrenz und Ausbeutung aufbaut, und daher gestaltet
sich eine Kommunikation auf rein persönlicher Ebene sehr schwierig - zumal wenn
man sich erst noch ausheulen muss über all das Leid, das sie stetig verursachen
und ihren Abgrund unabhängig von Geschlecht, Hautfarbe und Nationalität an
Leuten wie mir auslassen. Sogenannte Mobbingopfer, die in jeglicher
Konstellation am untersten Ende der Nahrungskette liegen und sich am liebsten
im Grabe umdrehen würden, wenn sich erneut jemand herablässt, um auf sie zu
spucken. Diese Position füllen derzeit Impfgegner aus. Ein solidarischer
Impf-Schimpf folgt. Aber davor müssen wir uns noch ein paar motivierende Worte
einflüstern, damit wir diesmal den Entzug schaffen. Schliesslich schreibe ich
nicht seit über 2 Jahren an meinem Entzugstagebuch, um ebenjenen in dieser Zeit
nicht durchziehen zu können. Daher Kopf hoch und du schaffst das, Brudi! Ach,
fick dich doch selbst. Lasse nun das Gewitter beginnen!
- RvH - 01.11.2021 - 16:13 - 0460 -